Haus des Wissens in BO verursacht hohe Baukosten
Markthalle mit Erlebnisflair

Foto: Copyright Lutz Gollnick.
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Auch wenn heute das Wetter in Bochum unfreundlich und usselig ist, habe ich den Weg zum Rathausvorplatz (Willy-Brandt-Platz) nicht gescheut, um mir mal das entkernte Gebäude des alten Telekomblocks anzuschauen. Das „Haus des Wissens“ soll hier entstehen. Mit einer Markthalle und vielen Möglichkeiten der Freizeitnutzung.

„Haus des Wissens“ mit hohen
Baukosten 

Die am Anfang genannten Kosten von ca. 50 Mio. Euro sind schon überholt. Zzt. werden 150 Mio. Euro veranschlagt. Es kann durchaus sein, wenn die Baumaßnahme fertig ist, dass die Kosten bei 250 Mio. Euro bis 300. Mio. Euro liegen könnten. Wenn man jetzt schon sieht, welcher bauliche Aufwand betrieben werden muss, um das Altgebäude zu entkernen (die Fassade bleibt stehen), um dann darin das neue Innenleben aufzubauen – somit ist unter Umständen mit weiteren Überraschungen und Kostensteigerungen zu rechnen.

Ankermieter ist die Stadt Bochum

Der Investor braucht natürlich auch Sicherheiten in puncto Vermietung und die Stadt Bochum wird der sog. Ankermieter sein, der über viele Jahre hinweg hohe Mieteinnahmen garantiert. Es gab in der Anfangsphase der Planung Andeutungen (aus der hohen Politik), dass mit der Errichtung des „Haus des Wissens“ von den sechs Stadtteilbüchereien zwei überflüssig wären! Ich möchte dringend davor warnen, zwei Bauernopfer auszugucken.

Erhalt der sechs Stadtteilbüchereien

Das Haus des Wissens hat einen anderen Zuschnitt als die Stadtteilbüchereien, die vor Ort der Bezugspunkt für Kinder und Jugendliche sind, um sie an Bücher und Medien heranzuführen. Die Entwicklung der Lesekompetenz hat einen hohen Stellenwert. Die Kooperation mit Kindergärten, Kindertagesstätten und Familienzentren ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt zu den Stadtteilbüchereien. Auch die Zusammenarbeit mit den Schulen, um z. B. WLAN-Projekte zu entwickeln, wäre sinnvoll. Die Erwachsenen sollten auch nicht vergessen werden, um diese für die Angebote der Stadtteilbüchereien zu interessieren. Ebenso haben die älteren Menschen Bedürfnisse, die mit den Stadtteilbüchereien verknüpft werden können (mit Senioreneinrichtungen).

„Open Library“ in BO-Linden eröffnet

Ganz aktuell ist zu vermelden, dass das Konzept einer „Open Library“ in der Stadtteilbücherei Bochum-Linden eingeführt wurde (2. Februar). Dies ermöglicht die verlängerte Nutzung der Angebote der Stadtteilbüchereien, auch in Abwesenheit der städtischen Beschäftigten. Mithilfe des Bücherei-Ausweises, der bei Zutritt gescannt wird, um den Interessierten Einlass zu gewähren. In diesem Zusammenhang sind die sechs Fördervereine der Stadtteilbüchereien zu nennen, die mit Lesungen und musikalischen Beiträgen, mit renommierten Autoren und Autorinnen, die Aufwertung der Stadtteilbüchereien betreiben - natürlich in Kooperation mit diesen! Der Zusammenschluss dieser sechs Fördervereine zu Bhoch4 – dem Bündnis Bochumer Bücherei Benutzer – hat bis heute einen Erfolgsweg vorzuweisen.

Autor:

Lutz Gollnick aus Bochum

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