"Liebe und Frieden und so": Studierende der Folkwang Universität zeigen "Homo Empathicus" im Theater Unten
Auch in diesem Jahr stellen Studierende der Folkwang Universität der Künste in einer Produktion im Theater Unten des Schauspielhauses ihre schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis. Regisseur Thomas Ladwig hat sich gemeinsam mit ihnen eines hochinteressanten Stücks angenommen: Rebekka Kricheldorfs „Homo Empathicus“.
Man stelle sich vor, das Leben wäre eine immerwährende „Liebe und Güte“-Meditation. Was zunächst als erstrebenswerter Zustand erscheinen mag, entpuppt sich im Theater Unten als Alptraum. Was sich als Gesellschaft, die Empathie zum obersten Gebot erhoben hat, geriert, ist in Wahrheit ein Hort der Konfliktvermeidung. Wer an der eigenen Attraktivität zweifelt, stellt bereits das Credo der Gemeinschaft in Frage, dass alle als gleichermaßen schön zu gelten haben. Nikotin und Alkohol sind verpönt. Dass alle in dieser idealen Gesellschaft Veganer sind, braucht man wohl kaum zu erwähnen.
Tugendterror
In diese Welt des Tugendterrors brechen Adam und Eva mit ihren ganz handfesten menschlichen Schwächen ein und entlarven die vorgeblich gewaltfreie Gesellschaft als Farce. Sieht man diese Gemeinschaft, die die Achtsamkeit zur Staatsräson erhoben hat, kann man nur noch sagen: „Hütet euch vor euren Träumen, sie könnten wahr werden.“
Das junge Ensemble agiert durchgängig überzeugend und die Regie verfährt ohne falsche Scheu und überspitzt das Ganze auf interessante Weise. Stoff zum Nachdenken hat man im Anschluss genug.
Termine
„Homo Empathicus“ ist am Sonntag, 26. Februar, um 20 Uhr wieder im Theater Unten des Schauspielhauses, Königsallee 15, zu sehen.
weitere Termine: Freitag, 10. März, 19 Uhr; Sonntag, 12. März, 19 Uhr; Mittwoch, 29. März, 19 Uhr; Freitag, 7. April, 18 Uhr; Dienstag, 11. April, 19.30 Uhr.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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