Kunstverein Bochumer Kulturrat - Ausstellung - KLAUS GEIGLE - "Plattflattermann"
Klaus Geigle, Mitglied der Ateliergemeinschaft Schulstraße in Münster, studierte 1995–2003 an der Kunstakademie in Münster bei Prof. Lili Fischer und als Meisterschüler von Prof. Udo Scheel. Unter anderem zeigte er seine Arbeiten in Berlin, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Magdeburg, Münster und Saarbrücken.
Geigle malt Landschaften, die teilweise in der Tradition der „Paysage intime“ zu stehen scheinen, jenen ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich ausgeprägten unspektakulär schlichten Landschaftsausschnitten mit einem skizzenhaft lockeren, breiten, pastosen Farbauftrag und einem naturalistischen braungrünen Kolorit. Ein Teil seines Œuvres wäre seitens der Kunstgeschichte in die Rubrik „Landschaft mit Tierstaffage“ einzusortieren, doch würde dieses Gattungsetikett womöglich nostalgische Vorstellungen von grasender Kuh und brünftigem Hirsch wecken, die Geigles originelle Bilder eher nicht einlösen.
Seine Landschaften beleben nämlich als Eichhörnchen verkleidete Hamster, die gelegentlich Skat kloppen oder Vespa fahren, Rehe mit gespaltener rosa Reptilienzunge und immer wieder Hasen: rosa Hoppelhasen im Rudel, schemenhafte Ghostrabbits verteilt im Wiesengrün, aber gelegentlich auch tödlich verunfallte Hasen, die auf dem Asphalt von Automobilreifen sukzessiv zu blutigen Fellbrettern plattgewalzt wurden.
Aber was auch immer dargestellt sein mag: Geigles „vertraute Landschaften“, seine häufig gestörten Idyllen, seine Ikonen ereignisloser Tristesse und Würdigungen bedeutungs- und trostloser Winkel sind in erster Linie experimentelle Bilder über das Phänomen Malerei, sind Auseinandesetzungen mit Kunstgattungen, Stiltendenzen und Vorbildern, sind visuelle Diskurse über Realität und Abstraktion, über Fläche und Raum, über Farbe und Faktur, über Hell und Dunkel. Und, nicht zu vegessen: sehr intensiv über die Farbe Grün, und dabei ist es ihm völlig egal, was Geheimrat Goethe dazu meinte („Wer sich allzu grün macht, den fressen die Ziegen“).
Klaus Geigle mixt Naturalismus, Symbolismus, Surrealismus, Magischen Realismus, Pittura metafisica, Informel und den fotografischen Blick technisch virtuos zu sehr speziellen Bildwelten. Seine Gemälde sind mit Humor, Ironie, Sarkasmus, Skurrilität, Morbidezza sowie „piktoralen Leerstellen“ gewürzt und können Spuren von Zypressen, Knochen, Ornamenten, Fahrbahnmarkierungen und Wellensittichen enthalten.
Vernissage: Samstag, 8. März 2014 um 19 Uhr
Der Künstler ist anwesend
Einführung: Carsten Roth M.A.
www.klausgeigle.de
facebook: Kunstverein Bochumer Kulturrat
Kunstverein Bochumer Kulturrat
Kulturmagazin
Lothringer Str. 36 c
44805 Bochum
Tel.: 0234 – 86 20 12
www.kulturrat-bochum.de
Öffnungszeiten:
Samstag, 8. März (Vernissage) – Freitag (Karfreitag), 18. April 2014
Di 15–18 Uhr – Do 18–20 Uhr – Fr 18–20 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Autor:Carsten Roth aus Bochum |
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