Kunst aus der Leere

Auf „Buddhas Spur“ in der zeitgenössischen Kunst Asiens will die neue Ausstellung im Museum die Besucher setzen. Foto: Leitmann/Presseamt | Foto: Foto: Leitmann / Presseamt Stadt Bochum
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„Buddhas Spur“ zeigt ab morgen zeitgenössiche Kunst aus Asien

Am Anfang steht Buddhas Fußabdruck: Die weiße Marmorplatte, rund 1800 Jahre alt, markiert im Kunstmuseum Bochum den Beginn des Rundgang durch die neue Ausstellung „Buddhas Spur - zeitgenössische Kunst aus Asien“, in der das Museum erstmals gemeinsame Sache mit der Ruhrtriennale macht. Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Familienfest am morgigen Sonntag, 28. August, mit einem Familienfest ab 12 Uhr.

„Wie schlägt sich Spiritualität in künstlerischer Arbeit nieder?“ Dieser Frage geht das Kunstmuseum seit vielen Jahren immer wieder nach - etwa in den Ausstellungen „Zen und die westliche Kunst“ oder „Das Recht des Bildes“ - und auch Triennale-Intendant Willy Decker hat diese Spurensuche in den drei Jahren seiner Amtszeit angetreten - nach dem Judentum und dem Islam widmet er sich in diesem Jahr dem Buddhismus: „Ich denke, die Zusammenarbeit zwischen dem Kunstmuseum Bochum und unserem Festival ist eine ganz besondere. Die Trennung zwischen den einzelnen Künsten weicht in den letzten Jahren ja mehr und mehr auf - da wundert es mich eingentlich, dass es solche Kooperationen nicht häufiger gibt.“ Für ihn sei die Kooperation mit dem Bochumer Museum ein großes Glück: „Es ist die Chance meines Lebens, Kurator sein zu dürfen.“
Gemeinsam mit dem Museums-Führungsduo Hans Günter Golinski und Sepp Hiekisch-Picard sowie der jungen Kuratorin Maija Julius hat er die Ausstellung konzipiert. Historische Exponate stehen dabei neben modernen Arbeiten von Künstlern aus Korea, Taiwan, China, Japan und Thailand. „Die historischen Objekte sollen dabei für sich selbst sprechen, wir haben bewusst auf eine geographische oder chronologische Sortierung verzichtet, betont Hans Günter Golinski. „Wir wollen auch keinem ethnologischen Museum Konkurrenz machen.“
Eher assoziativ ist die Verbindung zu modernen Arbeiten, die - auf ganz unterschiedliche Weise - von buddhistischem Gedankengut durchdrungen sind. „Wir zeigen keine moderne buddhistische Kunst“, macht Golinski deutlich. Vielmehr zeige man zeitgenössische Kunst, die philosophische oder ästhetische Bezüge zu buddhistischem Gedankengut in sich trage. Zentrale Begriffe sind dabei die Leere, die Überwindung des Ichs oder die Vergänglichkeit.
Für esoterische Räucherstäbchen-Atmosphäre ist dabei kein Platz in den Räumen des Kunstmuseums - wohl aber für Arbeiten, die teilweise sehr humorvoll mit Traditionen spielen - und sie brechen. Etwa, wenn Nam June Paik eine traditionelle Kalligraphie mit seiner Krawatte gemalt hat oder Charwei Tsai eine Kalligraphie auf einen Tofu schreibt und den Prozess des Werdens und Vergehens mit einem Video-Projekt dokumentiert oder Long-Bin Chen Buddha-Köpfe aus Telefonbüchern schnitzt.
Zur Ausstellungseröffnung gibt es am morgigen Sonntag ab 12 Uhr ein Kinderprogramm mit Tusche-Malerei, Momente-Angeln, einer Lesung und anderen Aktionen. Geführte Blicke in die Ausstellung können um 13, 14 und 16 Uhr geworfen werden. Um 14 Uhr gibt es eine Gesprächsrunde mit den Künstlern Long-Bin Chen und Kamin Lertchaiprasert sowie den Sammlern Felix Hess und John Stevens. Feierlich eröffnet wird die Ausstellung um 15 Uhr und zum Ende des Festes gibt es um 17 Uhr ein Konzert unter dem Titel „Herz-Mond“.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 13. November, jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr. Weitere Infos unter Tel.: 910-4230.

Auf „Buddhas Spur“ in der zeitgenössischen Kunst Asiens will die neue Ausstellung im Museum die Besucher setzen. Foto: Leitmann/Presseamt | Foto: Foto: Leitmann / Presseamt Stadt Bochum
Der Einfluss buddhistischer Spiritualität auf zeitgenössische asiatische Künstler steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Foto: Leitmann / Presseamt | Foto: Foto: Leitmann / Presseamt Stadt Bochum
Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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