Niemand nimmt sich ernst, oder?
Klamauk unter Frauen - Lumpenproletariat
Eine gewisse Liebe zu den Abgedrehten, dem Lumpenproletariat, wie es genannt wurde, entdeckte ich vor allem bei John Steinbeck in "Strasse der Ölsardinen" und "Tortilla Flat", den gleichsamen Engeln und Heiligen, wie er es nannte, bunten Typen, Künstlern, Outlaws, Verrückte, wie sie John Steinbeck würdigte, Leute, die sich gegenseitig solidarisch betrogen und Spaß am Leben hatten, zwar mit Problemen, die sie aber recht unkonventionell zu lösen vermochten. Besonders in der Figur des Doc in der "Stasse", der mit klassischer lauter Musik Frauen verführte, wobei die Freunde der Strasse im völligen Einvernehmen seine Ambitionen nicht störten.
Klamauk im Frauentalk
Es ist sehr nett, wenn Freundinnen zusammensitzen. Erst recht, wenn sie Kleidung tauschen…
Dieser gebrauchte Kleidertausch war phänomenal! Solch tolle Sachen, aus irgendwelchen dubiosen Quellen irgendwelcher dubiosen Leute herangeschafft. B. warf mir plötzlich eine kleine Socke zu und daraus entspann sich folgendes Gespräch zwischen B. und D.
"Das ist ein Socken ist von X, dem Enkel von Prof. Grönemeyer!" - "Wow. Das ist ja toll. Ein richtiger Fan - Artikel. Kann man da nicht was machen?" - "Wir verkaufen ihn bei ebay- "Aber woher sollen die Leute wissen, dass der Socken vom Enkel von Grönemeyer ist?" - " Weißt du was? Wir lassen eine DNA - Analyse machen." - "Das ist doch Quatsch. Dann kauft der Grönemeyer den Socken zurück wegen Kindesmissbrauch!" - "Auch keine schlechte Idee!"
Doch die Idee musste leider verworfen werden, weil wir die Socke in dem Gewühl von Kleidung nicht mehr wiederfanden. Ich hatte da den kleinen Hund von D. in Verdacht, der sich nach einiger Zeit merkwürdig ruhig verhielt. Hatte er die DNA gespürt?
Frauen neigen oftmals dazu, auf Umwegen zum Ziel zu kommen und oft nicht sonderlich logisch gestrickt.
Ich fagte sie: „ Wo ist denn dieser Türke in Langendreer?“ und bekam zur Antwort: „links, links…“ – „Wo denn links?“ – „Ja, links, links.“ Sie wurde etwas ärgerlich. „In welcher Straße denn?“ Nach einigem Hin und Her kriegte ich es heraus, dass es sich die Fußgängerzone handelte. „ Da sind Stufen. Und nebenan war früher ein Laden, der ist jetzt geschlossen. Kannst du dich nicht daran erinnern? Und daneben ist ein Arzt. Aber der ist nicht so gut.“
Ich wusste immer noch nicht, wo sich der Türke in der Fußgängerzone befand, allerdings hatte ich einige nützliche Anhaltspunkte bekommen. Und so versuchte ich mein Glück. Unter „Stufen“ hatte sie die drei Stufen zu einem Geschäft gemeint, zur Eingangstür. Manchmal muss man wirklich schon viele Stufen erklimmen, um in der Kommunikation einen gemeinsamen Konsens zu finden. Unter Frauen…
Manchen Frauen fällt die Organisation von wichtigen Ereignissen nicht gerade leicht.
„Wo ist denn morgen mein Flohmarktstand? fragte sie mich. „Im Tanzsaal“. Dazu benötigte es eine lange Diskussion, da ihr die Orientierung kurzfristig abhanden gekommen war. „Nein, nicht in der Disco, nicht im Saal, nicht im Werkraum – im Tanzsaal!“ Gut,das hatten wir geklärt hatten, docj plötzlich sagte sie: „ Weißt Du, ich habe drei so wunderschöne kleine Tassen, so groß wie Eierbecher. In Blau und Rot und gehören Unterteller, viereckig…. aber….“ Ich kannte sie ja und ahnte: „Du hast sie in den Meerschweinchen Käfig getan.“ – „Ja, unter die Tränke, aber mit ganz viel Stroh drauf.“ – „Die kannst du ja saubermachen.“ – „Ja, aber jetzt finde ich sie nicht mehr. Es kann sein, dass sie mein Sohn beim Saubermachen nicht gesehen hat. Mit der Kehrschaufel – Schwups – sind sie im Müll gelandet und er hat es nicht bemerkt.“ – „Dann wühl doch noch einmal im Käfig, ob du sie findest.“ Sie wollte meinen Ratschlag beherzigen. Und nun sucht sie die Unterteller im Meerschweinchen Käfig. Und sucht…. Und sucht….
Genauere biologische Feinheiten können manchmal ein Poblem darstellen
Meine Freundin hatte von einer Messie Frau einen ganzen Keller voller Bücher ergattert, war sehr stolz und wollte diese auf dem Flohmarkt verkaufen. Dochin den Büchern befanden sich Untermieter, kleine rote krabbelnde Punkte, kaum wahrnehmbar. „Das sind Läuse.“ sagte ich. Sie war sichtlich erschrocken. „Läuse?“ – „Ja, kleine Blattläuse, im Übrigen sehr gelehrig. Sie fressen die Blätter der Bücher oder was sich dazwischen befindet.“ „Ach…“ sagte sie nach einigem Zögern „Und ich dachte das wären Bücherwürmer.“
Ein Sinnenbad in Sinnensalzen
Zu Weihnachten schenkte mir meine Freundin „Sinnensalze“ Sinnensalze des Jahres, neu von der Firma XXX „Oriental Dream". Und der Originalton auf der Packung lautete: „…genießen Sie die geheimnisvolle Farbe von warmen Orange. Riechen Sie den aromatisch- würzigen Duft von Rosenholzöl und Zimt.“ mit einer undefinierbaren Ingredienz und skeptisch anmutenden Zahlenreihen. Die Anwendung sagte:
„ Geben Sie Sinnensalze dem einlaufenden Badewasser zu, um Wannenverfärbungen zu vermeiden. Baden Sie 10 – 20 Minuten. Spülen Sie nach dem Baden die Badewanne mit einem heißen Wasserstrahl gut aus und entfernen Produktrückstände.“
Ich gab die orientalischen Sinnensalze in die Wanne, und das Wasser färbte sich rot. Völlig rot, nicht wie angegeben orange. Dort sollte ich mich hinein begeben?
Dann könnte ich mich gleich in einen Farbeimer legen! Vom angepriesenen Geruch war wenig zu spüren, ein „dream“ war das jedenfalls nicht. Im Gegenteil, meine Haut juckte durch die Sinnen - Ingredienzen
Und meine Sinne entwickelten sich zu Ärger, massivem Ärger. Wie bescheuert war diese Welt, Firmen, die sich immer neuen Konsum einfallen ließen? Und Leute, die diese Produkte auch noch kauften?
Abrupt beendete ich das Sinnenbad und spülte gut nach.
Den Rest dieses Beutels kippte ich nicht ins Klo. Wegen des Grundwassers, damit sich die Fische und anderes Getier nicht vergiften. Sie hätten sicherlich wenig Sinn für Sinnensalze, rot, orientalisch, versteht sich.
Autor:Ingrid Dressel aus Bochum |
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