Klänge aus dem Schmelztiegel – Kalakuta Soul feiert mit dem Analog Africa Soundsystem die Rotunde-Eröffnung
Warme und tanzbare Sounds aus aller Welt gibt es bei der Clubreihe "Kalakuta Soul" für ein gemischtes Publikum in der Eröffnungswoche der Rotunde Bochum, am Samstag, dem 24. Juni, ab 23 Uhr, zu hören.
Als Gast haben die Lokalmatadoren Guy Dermosessian und Ze Bebelo die DJs, Schallplatten-Schatzsucher und Album-Kuratoren Samy Ben Redjeb und Pedo Knopp vom Analog Africa-Label eingeladen. Ihre afrikanisch-lateinamerikanisch-karibische Mixtur aus Afrobeat, Afrofunk, Disco, Cavacha, Agbadja, High-Life, Merengue und bassbetonten Grooves tauchte bereits das renommierte Roskilde-Festival in bunte Klangfarben. Die Globetrotter-DJs sorgen mit verschollenen Platten, neuen Musikproduktionen und zuvor von vielen Europäern noch nie gehörten Sounds für positive Stimmung und ausgelassenen Tanz abseits von Weltmusik-Klischees. In Bochum feiert das Analog Africa Soundsystem zugleich die Release-Party ihre neuen Compilation "Pop Makossa – The Invasive Dance Beat of Cameroon 1976 – 1984". Vorherige Zusammenstellungen der beiden DJs und Musikliebhaber gewannen bereits den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Zu den Fans des Analog Africa Soundsystems zählen sich Stars, wie Henry Rollins, Gilles Peterson, Franz Ferdinand, Cut Chemist, Egon (Stones Throw), und Medien, wie Straight No Chaser, The Guardian und The Wire.
Eröffnung Rotunde –
Start der Clubnächte mit Soundclash der afrikanischen Grooves
Mit einer Festwoche voller kultureller und musikalischer Highlights, zu der auch die Clubnächte gehören, feiert das Ruhrgebiet vom 14. bis zum 25. Juni die Eröffnung der traditionsreichen Rotunde nach Umbau und Sanierung. Zum Auftakt der regelmäßigen Clubnacht Kalakuta Soul, die es zukünftig jeden vierten Samstag im Monat zu erleben geben wird, spielt das Analog Africa Soundsystem exotische und rare Schallplatten, die sie auf Weltreisen und in ihren Jahren in Afrika gesammelt haben. Hypnotische, perkussive Rhythmen und funky Basslinien sind das verbindende Element ihrer abwechslungsreichen DJ-Sets, die Hörer und Tänzer auf eine Reise durch den afrikanischen Kontinent mitnehmen. Die gerade erschienene Compilation "Pop Makossa" von Analog Africa wird außerdem mit Songs aus dem Kamerun der 70er Jahre und der Mixtur aus Rumba, Funk, Disco und afrikanischen Grooves in der Nacht auf dem Plattenteller eine Rolle spielen.
Der Gründer hinter dem Label und gleichnamigen Soundsystem ist Samy Ben Radjeb. Seine Liebe zu den raren, afrikanischen Schallplatten der Siebziger ließ ihn mehrere Jahre in Afrika wohnen, um seine Leidenschaft besser ausleben zu können. In einem senegalesischen Hotel startete seine Karriere als Experte für AfroSounds. Von Aufnahmen aus den 50er Jahren bis zu aktuellen Produktionen vertritt das Analog Africa Danach wurde Samy Ben Radjeb extra Flugbegleiter, um preiswerter durch Afrika reisen und Platten suchen zu können. In Deutschland tat er sich mit Pedo Knopp für gemeinsame Partys zusammen. Diese waren ein Erfolg und zogen ein hedonistisches, kosmopolitisches Publikum aus verschiedensten Kontexten auf den Dancefloor, so dass die beiden ein regelmäßiges Soundsystem gründeten. Dabei vertreten Samy und Pedo ein Credo, das unvoreingenommen Klänge, Menschen und das Leben feiert. Eines steht für ihren Auftritt in der Rotunde fest: So eine Party hat Bochum noch nie erlebt und solche Klänge noch nie gehört!
Leidenschaftliche lokale Musikreihe trifft auf internationale Gäste
Mit seiner Weltoffenheit passt der Auftritt des Analog Africa Soundsystems bestens in das multikulturelle Bochum und urbane Setting der Rotunde als alternativen Kulturort, der die Möglichkeit zum Austausch von Künstlern, Ideen und Einflüssen auch außerhalb des Mainstreams in die lokale Clubkultur ermöglichen möchte. Durch über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus legendäre Partyreihen, wie Kalakuta Soul, möchte die Rotunde ihren Ruf erneuern, die "führende Bochumer Location für alternative Clubmusik" (coolibri) zu sein. Dahinter steckt die Vision, dass Tanzmusik und Clubkultur Menschen näher zusammen bringt, universell und zeitlos ist. Mit Kalakuta Soul sollen und werden sich nicht nur Musikgenres, sondern auch Menschen verbinden.
Seit Jahren ist bei Kalakuta Soul die Mischung aus Soul, Funk und Worldmusic aus dem afrikanischen, brasilianischen und arabischen Raum mit seltenen Disco-Schallplatten und ausgefallenen Beats ein Magnet für ein buntes, feierfreudiges Clubpublikum. Die Clubbesucher sind von musikalischen Wurzeln und Altersgruppen her gemischt, die Stimmung durchgehend freundlich und positiv - neue Freunde treffen sich bei neuer Musik. Bei einer Kalakuta Soul-Nacht finden türkischer Funk, kenyanischer Soukous, nigerianischer Boogie, Musica Popular Brasileira, kubanischer Guaracha und vieles mehr findet den Weg auf die Plattenteller – hier schwingt ein Gefühl der Hoffnung in schwierigen Umständen des Alltags und der Gesellschaft mit, wie man sie sonst nur im klassischen Disco und Reggae finden konnte. Nicht zu Unrecht behaupten Fans und Medien, dass Partys wie Kalakuta Soul nicht-westliche Musik aus der rein akademischen Betrachtung erstmals in unseren Breitengraden auf den Tanzflur bringt und damit zurückholt, wo sie entstanden ist, im Club.
Die Macher von Kalakuta Soul
Die Kulturmalocher hinter Kalakuta Soul organisieren bereits seit Jahren Partys, Workshops und Kunstaktionen an Orten neben ausgetretenen Kulturpfaden; in Kellern, Kegelbahnen, Bunkern, in unregelmäßigen Abständen bei den Funkloch-Veranstaltungen in versteckten Ecken der Stadt, im Sommer beim Soul Picknick auf der Bochumer Schmechtingswiese, in Hinterhöfen der Speckschweiz beim sogenannten Rundlauf oder bei durchtanzten Nächten in der Goldkante. Zudem führt Kalakuta Soul ein gleichnamiges Label, das mittlerweile weit über den Pott hinaus bekannt ist. Die Veröffentlichungen haben Disco als Grundlage, weben aber auch Einflüsse aus lateinamerikanischer Musik, türkischer Psychedelica und nigerianischem Funk locker mit ein.
Guy Dermosession gilt als einer der bekanntesten Netzwerker des Ruhrgebiets, ist außerdem Veranstalter, DJ und Produzent und sorgt für einigen Wirbel zwischen den Genres und Künsten. Er ist Projektmanager bei der Zukunftsakademie NRW, organisiert Künstleraustausche und Workshops, spielt regelmäßig bei der Ruhrtriennale, im Essener Goethebunker, in Amsterdam und ganz Europa.
Ze Bebelo ist als Tobias Koth einer der stilprägendsten House-DJs des Ruhrgebiets. Mit hunderten von Auftritten im legendären Essener House-Club Rote Liebe brachte er Mitte der 90er Jahre anspruchsvollen House und Techno den Ruhrgebietsravern näher und prägte die musikalische Sozialisation etlicher Kulturschaffender der Region mit. Auch wenn heute nur wenige, ausgewählte House- und Techno-Platten in seinen DJ-Sets zu hören sind, so beeindruckt Tobias Koth als Ze Bebelo unvermindert durch sein fundiertes Wissen der Musikwelt und sein Gefühl für den besonderen Moment auf dem Dancefloor.
Regelmäßige Tanzveranstaltungen in der Rotunde: Kalakuta Soul und Static
Unter dem Namen KALAKUTA SOUL laden Guy Dermosessian und Ze Bebelo seit nun fünf Jahren regelmäßig zu ausgelassenen Zeremonien in Bochum, aber auch im europäischen Umland ein. In langen eklektischen Sets schlagen sie mit ihrer facettenreichen Plattensammlung Brücken zwischen originären Musiktraditionen aus dem afrikanischen und amerikanischen Kontinent, ohne sich von Musikgenres einschränken zu lassen. Für ihre neue Reihe in der Rotunde haben sie neben einem eigenen "Allnighter" eine Auswahl an internationalen Gästen und Protagonist*innen verschiedener Musikstile zusammengestellt. Den Beginn macht das Analog Africa Soundsystem am 24. Juni, bevor weitere inspirierende Musikheads, wie Waxist (SOL Discos) und Darry Jones (Soul in the Hole), folgen.
Guy Dermossesians und Tobias Koths Kalkauta Soul wird es nach der Eröffnungswoche jeden vierten Samstag in der Rotunde geben, während am dritten Samstag im Monat die Reihe STATIC die erwürdigen Hallen des einstigen Hauptbahnhofs mit cleverem Techno zum Schwingen bringen.
Autor:Anja Schröder aus Bochum |
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