Missbrauch in der kath. Kirche
Kardinal Marx kritisiert Umgang mit Missbrauchs-Gutachten
Im Jahr 2010 wurde erstmals eine größere Zahl von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche in Deutschland bekannt. Seitdem bemüht sich die Kirche um eine Aufarbeitung der Geschehnisse.
Ein absolutes Trauerspiel, dass man es in nunmehr 10 Jahren immer noch nicht vollständig geschafft hat Licht ins Dunkel zu bringen.
So sollte z.B. in einem Gutachten der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen im Erzbistum Köln untersucht werden. Doch als es fertig war, entschied sich Kardinal Woelki gegen eine Veröffentlichung. «Verheerend», findet sein Münchner Amtskollege Marx.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatte das Gutachten bei einer Münchner Kanzlei in Auftrag gegeben - nach der Fertigstellung aber beschlossen, es doch nicht zu veröffentlichen. Auf die Frage, wie er das bewerte, sagte Marx der «Süddeutschen Zeitung»: «In der Öffentlichkeit wird nun wahrgenommen, dass Juristen über Spitzfindigkeiten auf dem Rücken der Betroffenen streiten. Das ist verheerend für uns alle.»
Er habe für München und Freising ebenfalls ein Gutachten in Auftrag gegeben, bei derselben Kanzlei. «Es wird - so denke ich - im nächsten Jahr vorgelegt», sagte der Kardinal.
Woelki hatte ursprünglich ein Gutachten bei einer Münchner Kanzlei in Auftrag gegeben. Die Kanzlei sollte den Umgang des Erzbistums mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch Priester untersuchen. Nachdem die Kanzlei das Gutachten fertiggestellt hatte, beschloss Woelki aber, es doch nicht zu veröffentlichen. Dafür führte er rechtliche Bedenken an und verwies auf den Rat hinzugezogener Juristen, die dem Gutachten methodische Mängel anlasteten. Die Kanzlei wies das zurück. Woelki beauftragte stattdessen einen Kölner Strafrechtler damit, ein neues Gutachten zu erstellen. Es soll im März fertig werden.
Da muss man sich doch nicht mehr über weiter zunehmende Kirchenaustritte wundern.
Autor:Rainer Bresslein aus Wattenscheid |
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