Jugendliche bringen Andreas Steinhöfels "Der mechanische Prinz" auf die Bühne der Kammerspiele

Der mechanische Prinz. | Foto: Schauspielhaus
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Max (Leon Espig) hat wenig zu lachen. Jan (Goran Tofik) ist sein einziger Freund. Seine Eltern (Samed Saliov und Iman Al-Badal) sind so selbstbezogen, dass sie Max kaum beachten. Auf abenteuerliche Weise gelangt dieser in eine andere Welt, zu der nur Jugendliche Zugang haben, die auf die eine oder andere Weise vernachlässigt werden.

Diese Parallelwelt besteht aus verschiedenen Refugien, über die der mechanische Prinz (Elodie Forget) wacht. Für Max bedeutet der Weg durch diese faszinierende Welt eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit Ängsten, Wut und Traurigkeit. Der mechanische Prinz erteilt ihm die Aufgabe, sein verlorenes Herz zurückzuerobern. Max steht auf der Kippe: Noch ist es offen, ob er ein guter oder schlechter Mensch wird. Er stellt sich der Bewährungsprobe, um schließlich in seine Alltagswelt mit all ihren Konflikten zurückzukehren. Wie er diese bewältigt, bleibt offen - doch es besteht Hoffnung, dass sich sein Leben zum Besseren wendet.
Das Theaterstück, das derzeit die Bühne der Kammerspiele erobert, basiert auf dem gleichnamigen Roman des renommierten Jugendbuchautors Andreas Steinhöfel. Realisiert wurde es im Rahmen des Projekts „Schulen in Bewegung“ (SIB). Schüler sechs verschiedener Schulformen – zwischen 13 und 18 Jahren alt – haben unter professioneller Anleitung eine genreübergreifende Inszenierung erarbeitet, in der experimentelle Musik und moderner Tanz eine besondere Rolle spielen.
Musiziert wird dabei live auf der Bühne. Auch für Bühnenbild, Kostüme, Video, PR und Multimedia zeichnen die jungen Teilnehmer selbst verantwortlich – und natürlich stehen sie als Schauspieler auf den Brettern. Ein halbes Jahr Arbeit steckt in dem Projekt – und das hat sich gelohnt. Das Stück funktioniert in den Kammerspielen mit ihren 400 Plätzen prächtig. Nicht nur Eltern, Lehrer, Freunde und Mitschüler haben an dem Trip in eine andere Welt ihre Freude, sondern auch Theaterfans, die keine persönliche Verbindung zu den Akteuren haben. Die Themen Identitätsfindung und Konfrontation mit den eigenen Ängsten mögen Jugendliche besonders ansprechen, betreffen aber auch Erwachsene. Die Inszenierung, die unter der Leitung von Martina van Boxen und Jens Niemeier entstanden ist, bietet außerdem Theater für alle Sinne.

Termine
- Das Stück „Der mechanische Prinz“ ist am Freitag, 24. Juni, um 11 Uhr wieder in den Kammerspielen des Schauspielhauses, Königsallee 15, zu sehen.
- Eine weitere Vorstellung gibt es am Dienstag, 28. Juni, um 11 Uhr.

Hier gibt es Infos zu Schule in Bewegung

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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