Bochumer Prinz Regent Theater zeigt „Meisterklasse“
Jenseits des Glamours

Maria Callas (Hella-Birgit Mascus) spielt ihre Macht aus. | Foto: Schnorrbusch
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Hans Dreher, Leiter des Prinz Regent Theaters, hat als Regisseur nun Terrence McNallys „Meisterklasse“ auf die Bühne im Bochumer Südwesten gebracht. Und das Stück aus dem Jahre 1995 erweist sich als hochaktuell.

„Meisterklasse“, meist als Komödie eingestuft, aber mit durchaus tragischen Untertönen, greift eine historisch verbürgte Situation auf: Die berühmte Opernsängerin Maria Callas unterrichtete Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts an der angesehenen „Juilliard School“, einer Kunsthochschule in New York City. Sie arbeitete dort mit Gesangsschülern – vor einem Publikum aus geladenen Gästen.
Was zunächst klingt, als sei es für den musikalischen Nachwuchs eine große Chance, erweist sich rasch als eitle Show einer verbitterten Diva. So gerät die Inszenierung auch zur Abrechnung mit Mobbing und Machtmissbrauch am Theater – eine Praxis, die in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist.

Hella-Birgit Mascus brilliert

In der Rolle des Opern-Megastars Maria Callas brilliert Hella-Birgit Mascus, die in den letzten Jahren vor allem mit ihren liebevoll gestalteten Lesungen auf Bochumer Bühnen präsent war. Sie verleiht der Rolle der Callas Tiefe, indem sie sie nicht nur in ihrer Egozentrik vorführt, sondern auch ahnen lässt, welche Verletzungen sie zu ihrer unvergleichlichen Karriere motiviert und zu einem Menschen gemacht haben, mit dem nur schwer auszukommen ist.
Die Gesangsschüler Sofie de Palma, Anthony Candolino und Sharon Graham werden allesamt von der so witzigen wie stimmgewaltigen Stefanie Linnenberg verkörpert und als in die Callas verliebter Pianist Manny Weinstock setzt Christoph Iacono, der am PRT auch als Artist in Residence wirkt, Akzente.
Regisseur Hans Dreher erweckt durch die Musikauswahl und das Bühnen- und Kostümbild die frühen siebziger Jahre zum Leben – und sorgt für einen unterhaltsamen Theaterabend, der gleichwohl nachdenklich stimmt.

Termine
- Die Vorstellung am Samstag, 29. Februar, ist bereits ausverkauft.
- Karten gibt es derzeit noch für folgende Aufführungstermine: Freitag, 27. März, 19.30 Uhr; Samstag, 28. März, 19.30 Uhr; Sonntag, 29. März, 18 Uhr; Sonntag, 5. April, 18 Uhr.
- Reservierungen unter Tel.: 77 11 17 oder info@prinzregenttheater.de.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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