Stadt Bochum
Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland
Rund 2,4 Millionen Fördergelder für Sanierung des Fördergerüstes am Deutschen Bergbau-Museum Bochum
Es ist eines der Wahrzeichen Bochums, der Blick von dort über die Region gehört zu einem festen Bestandteil des Besuchs im Deutschen Bergbau-Museum Bochum: Die Rede ist von dem bekannten germaniagrünen Fördergerüst.
Damit das auch in Zukunft so bleibt, konnte die Bezirksregierung Arnsberg jetzt Fördergelder von Bund und Land aus dem Förderprogramm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ für die Sanierung des Fördergerüstes in Höhe von insgesamt 2.399.824 Euro bewilligen. Daneben werden sich die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH sowie die Stadt Bochum als Trägerinnen des Museums an den Kosten beteiligen.
„Das charakteristische Fördergerüst repräsentiert die Industriegeschichte und die Industriekultur des Ruhrgebietes. Es steht dafür, unsere regionalen Wurzeln nicht zu vergessen, diese zu pflegen und neu zu interpretieren. Das Fördergerüst und seine Erlebbarkeit sind nicht nur von regionalem Interesse für das Ruhrgebiet und Bochum, sondern haben landes- und bundesweite Bedeutung“, so Regierungspräsident Heinrich Böckelühr bei der Übergabe des Förderbescheides heute (28. März) an Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Wissenschaftliche Direktorin des Deutschen Bergbau-Museums Bochum.
Bei dem Fördergerüst handelt es sich um eine Stahlkonstruktion. Zur Verzögerung der natürlichen Korrosionsprozesse werden Schutzschichten aufgetragen. Seit seiner Aufstellung am jetzigen Standort im Jahr 1973 wurde diese Korrosionsschutzschicht dreimal vollständig erneuert. Seit der letzten Generalüberholung erfolgten regelmäßig partielle, oberflächliche Ausbesserungsarbeiten.
„Das Fördergerüst ist 365 Tage im Jahr der Witterung ausgesetzt. Dadurch sind die Ein- und Auswirkungen von Sonne und Feuchtigkeit auf das Material hoch. Regelmäßige Materialprüfungen und Sanierungsmaßnahmen sind daher notwendig, damit unser Fördergerüst noch lange erhalten und der Mittelpunkt des Ruhrgebiets bleiben kann. Wir sind sehr froh, dass uns das mit den Mitteln aus dem Förderprogramm möglich ist“, so Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Wissenschaftliche Direktorin des Deutschen Bergbau-Museums Bochum.
Zusätzlich erfährt die Attraktivität des Doppelbockes für Besucherinnen und Besucher eine deutliche Steigerung durch eine überarbeitete Treppenanlage, mit der erstmals ein „Ersteigen“ der Plattform als Ergänzung zur Aufzugfahrt möglich werden soll. Durch eine in ihren Farben anpassbare Illumination des Fördergerüstes sollen zudem „Sichtbarkeit und Strahlkraft“ ermöglicht werden.
„Das Fördergerüst des Bergbaumuseums ist weit über die Grenzen Bochums hinaus bekannt und hat eine große Strahlkraft. Fast jedes Bochumer Kind besucht mindestens einmal im Leben das Bergbaumuseum und den Förderturm. Für die Stadt Bochum ist es selbstverständlich, dass wir unseren Beitrag zum Erhalt eines der Bochumer Wahrzeichen leisten“, so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
Hintergrund:
Das größte Exponat des Deutschen Bergbau-Museums Bochum hatte seinen ursprünglichen Standort über dem Zentralschacht der Schachtanlage Germania in Dortmund-Marten. Das von den renommierten Industriearchitekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entworfene vollwandige Doppelbockgerüst wurde in den Jahren 1943/44 errichtet und war bis 1971 in Betrieb. Es galt mit einem Gewicht von 650 Tonnen, seiner Höhe von 71,4 Metern und dem Seilscheiben-Durchmesser von acht Metern als weltgrößtes Fördergerüst. Es war eine der modernsten und auch leistungsstärksten Fördereinrichtungen des deutschen Steinkohlenbergbaus. 1973 wurde es in Einzelteile zerlegt nach Bochum gebracht und über dem Museum wieder aufgebaut.
(Pressemeldung der Bezirksregierung Arnsberg, 28. März 2023)
Autor:Rainer Bresslein aus Wattenscheid |
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