Inklusives Claudius-Theater erforscht ab Ende April die "Klänge des Lebens"

Die Akteure der neuen Produktion des Claudius-Theaters, "Klänge des Lebens". | Foto: Claudius-Theater
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„Wir haben uns unsere Rollen selbst ausgesucht“, erzählt Schauspielerin Jana Feldmann vom inklusiven Claudius-Theater und fährt fort, „Sarah Jäger hat das Ganze dann aufgeschrieben. Ich spiele Fatma, ein türkisches Mädchen, das Bauchtanz macht. Ich habe auch ein Bauchtanztuch. Mit der Zimbel gebe ich einen Impuls und tanze dann dazu.“

Feldmann ist von Anfang an beim Claudius-Theater, das im Rahmen des Vereins „KUKUC – Kunst und Kultur in den Claudius-Höfen“ arbeitet, dabei. Derzeit probt sie mit ihren Mitstreitern bereits für die vierte gemeinsame Produktion, „Klänge des Lebens“, die Ende April Premiere haben soll. Angefangen hat das Ensemble 2014 mit dem eigens entwickelten Stück „Raufaser oder Blümchenmuster“. Der künstlerische Leiter Jens Niemeier hat für „Klänge des Lebns“ erstmals die Autorin und Dramaturgin Sarah Jäger verpflichtet. „Sarah Jäger“, erklärt Niemeier, „hat den Text mit den Akteuren bei den Proben erarbeitet.“
Jäger erzählt, worum es im Stück geht: „Soundti möchte die Geschichten seiner Mitmenschen erforschen, um auf diesem Weg dem Klang des Lebens auf die Spur zu kommen. Soundti ist eine Charlie-Chaplin-Figur. Er macht sich gemeinsam mit einer Straßenmusikerin auf die Suche.“
Im Probenraum herrscht reges Treiben. Mit Blick auf ihren Kollegen Volker Winter sagt eine der Schauspielerinnen anerkennend: „Volker ist einer unserer Halbprofis.“ In der Tat verfügt Winter über fundierte Schauspielerfahrung, beim Claudius-Theater, einem ambitionierten Amateur-Ensemble, ist er jedoch erst seit Kurzem dabei. „Ich habe zwei Vorstellungen gesehen und wollte mitmachen. Ich hatte noch nie so viel Freude bei den Proben. Zugleich ist das harte Theaterarbeit“, resümiert Winter. Zu seiner Figur erzählt er: „Soundti ist an Geräuschen interessiert und trägt daher einen alten Kassettenrekorder bei sich. Das macht mich immer ein bisschen traurig – schließlich ist diese Ära vorbei.“

Das Stück wurde gemeinsam entwickelt

„Soundti kann keine Ideen mehr entwickeln und braucht deshalb neue Impulse. Daher benötigt er einen Gegenpart. Solche Mikroüberlegungen führen uns zum Ganzen, also zum fertigen Stück“, erklärt Sarah Jäger ihre Arbeitsweise genauer. Sie stellt auch zwei der Figuren näher vor: „Super-Astrid in ihrem Superwoman-Kostüm will den anderen helfen. Der Maler steht am Anfang seiner Karriere und hat noch keinen Namen – also muss er sich einen Namen machen.“
Jens Niemeier geht als künstlerischer Leiter mit dem Anspruch an das Projekt, stets Neues auszuprobieren: „Diesmal wollten wir musikalischer arbeiten.“ In Gereon Basso hat er den geeigneten Mitstreiter gefunden. „Ich kenne Jens Niemeier schon von unserer gemeinsamen Arbeit an Förderschulen“, blickt Basso zurück. Über „Klänge des Lebens“ erzählt er: „Die Instrumente, die wir einsetzen, passen zu den Figuren. Am Ende entsteht ein harmonischer Gesamtklang. Das macht großen Spaß.“

Großes Interesse, beim Claudius-Theater mitzumachen

Andreas Uphues, beim Claudius-Theater für Organisation und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, blickt auf einen nicht ganz einfachen Teil der Vorbereitung von „Klänge des Lebens“ zurück: „Wir haben inzwischen einen festen Stamm von Mitspielern und mussten uns beschränken: Nicht alle konnten mitmachen.“ Niemeier ergänzt: „Wir wollten mit 15 Spielern arbeiten. Da mehr Interessierte mitmachen wollten, haben wir ein Losverfahren durchgeführt. Das erschien uns am fairsten.“ - „So sind diesmal auch zwei Neulinge dabei“, verrät Uphues.

Gelebte Inklusion

Volker Winter verrät, was für ihn den besonderen Reiz des Claudius-Theaters ausmacht: „Das ist gelebte Inklusion. Wir lernen im Ensemble voneinander. Beim Lesen unseres Stücks entstehen Szenen in meinem Kopf und ich fühle etwas.“ - „Es geht um Präsenz und Fantasie“, ergänzt Gereon Basso.
Jana Feldmann erinnert sich an die letzte Produktion des Claudius-Theaters, den Klassiker „Peer Gynt“, und vergleicht: „'Klänge des Lebens' ist ganz anders – ich bin froh, auch diesmal wieder dabei zu sein.“ - Auch Jens Niemeier freut sich, die agile junge Frau wieder im Team zu haben: „Jana ist eine kleine Rampensau.“

Termine
„Klänge des Lebens“ erlebt seine Premiere am Samstag, 29. April, um 18 Uhr im Claudius-Saal, Claudius-Höfe 10.
Eine weitere Vorstellung im Claudius-Saal folgt am Sonntag, 30. April, um 15 Uhr.
Darüber hinaus wird das Stück am Freitag, 5. Mai, am Samstag, 6. Mai, am Freitag, 19. Mai, und am Samstag, 20. Mai, im Haus der Begegnung, Alsenstraße 19a, jeweils um 19 Uhr auf die Bühne gebracht.
Vorbestellungen sind unter klaenge-karten@kukuc.org möglich.
Der Vorverkauf im Marktcafé, Claudius-Höfe 10, (Tel.: 520081-10) beginnt am 3. April.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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