"Pertruschka" verbindet
Inklusion verbindet über das Tanzprojekt vom Klavier-Festival Ruhr

Zum ersten Mal proben die Schüler in der Aula der Heinrick-von-Kleist Realschule das Ballett "Pertruschka" von Igor Strawinsky zu Live-Musik am Klavier.  | Foto: Klavier-Festival Ruhr
  • Zum ersten Mal proben die Schüler in der Aula der Heinrick-von-Kleist Realschule das Ballett "Pertruschka" von Igor Strawinsky zu Live-Musik am Klavier.
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Vier Schulen, 60 Tänzerinnen und Tänzer sowie 70 weitere Schüler. Das ist das inklusive Tanzprojekt „Petruschka“ in Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr.

Was in Duisburg-Marxloh als integratives Tanzprojekt entstanden ist, kommt nun in den Bochumer Norden. 
Am Samstag, 25. Januar, führen die Gerther Schulen Frauenlob-Grundschule, Hilda-Heinemann- Schule (Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“), Anne-Frank-Realschule und Heinrich-von-Kleist-Gymnasium gemeinsam das Ballett " Petruschka" im Musikforum, Marienplatz 1, auf.
Das Tanzprojekt wird bereits zum zweiten Mal von den vier Gerther Schulen realisiert.
„Ich habe damals in Marxloh selbst an dem Projekt mitgearbeitet“, sagt Michael Braß, der das Projekt nach Bochum gebracht hat. „Ich habe zu meiner Zeit als Konrektor an einer Schule in Marxloh mit Tobias Bleek vom Klavier-Festival zusammengearbeitet“, erinnert sich Braß, der inzwischen Direktor der HvK-Schule ist. Gemeinsam habe man überlegt, wie man das Projekt auch in Bochum aufziehen könne. Das hat geklappt und nun wird seit September geprobt. „Zuerst haben die Schulen für sich alleine geprobt“, sagt Choreografin Erika Pico. In den Tagen vor der Premiere treffen sich alle Darsteller in der Aula der HvK-Schule, um das Stück - bestehend aus zeitgenössischem Tanz, Jazz und Modern Dance sowie Break Dance - gemeinsam auf die große Bühne des Musikforums zu bringen.

Kostüme und Bühnenbild

„Die Schüler hatten die Möglichkeit, ihre Ideen vorzutragen. Von ihnen kam die Break-Dance-Idee“, sagt Bianca Pulungan. Ihr gefalle es besonders, dass sich die Schüler und Schülerinnen kreativ einbringen, offen sind und auch hilfsbereit sind. „Die Größeren helfen den Kleinen“, sagt Pico, die die Entwicklung einer Choreografie als kreativen Prozess sieht. Doch auch die Arbeit der beiden Choreografinnen ist nicht zu unterschätzen. Beide müssen darauf achten, dass jeder an seiner Position steht und alles zusammenpasst. Damit sind nicht nur die einzelnen Tanzpositionen gemeint, sondern auch das Bühnenbild, was es dieses Jahr zum ersten Mal gibt. „Wir haben Kostümwechsel, die schnell gehen müssen. Außerdem haben wir noch kleine Kisten in verschiedenen Farben auf der Bühne, die in das Geschehen eingebaut sind“, so Pico weiter.

Spaß am Tanzen

Das benötige intensive Proben, denn zum ersten Mal werde nun zu Live-Musik getanzt, was eine Herausforderung sei. Denn man müsse sich mit dem Pianisten am Flügel absprechen, was getanzt werde.
„Man muss sich schon darauf einlassen“, sagt Maik Gillich, der sich für das Tanzprojekt entschieden hat. Dem 18-jährigen Oberstufenschüler der HvK macht es Spaß, den Förderschülern zu helfen. Zwar bekommen die Schüler auch Videoaufnahmen, um sich selbst zu korrigieren, doch ohne Spiegel vor sich gehe es nicht. Da müsse man sich als Gruppe zusammensetzen oder auch einmal einen Tanzpartner um Hilfe bitten. Und das gilt nicht nur auf dem Parkett, sondern auch für die Unterrichtsstunden, die ausfallen. Denn in den letzten zwei Wochen vor der großen Show heute im Musikforum waren alle Tänzer vom Unterricht freigestellt. „Zum Glück ist die Klausurenphase vorbei“, sagt Gillich. Den Rückstand müssen die Schüler jedoch selbständig nacharbeiten.

Die Schüler tanzen "Petruschka" von Igor Strawinsky zu Klavierklängen in der Atmosphäre des Musikforums. Los geht es heute um 18 Uhr am Marienplatz 1.

Autor:

Jenny Musall aus Bochum

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