In den Kammerspielen wurden die Bochumer Theaterpreise und der Bernhard-Minetti-Preis verliehen
In den Kammerspielen wurden jüngst die Bochumer Theaterpreise und der Bernhard-Minetti-Preis verliehen. Nils Kreutinger, Roland Riebeling und Dietmar Bär durften sich über Auszeichnungen freuen.
Der Bochumer Theaterpreis wurde vom Freundeskreis des Schauspielhauses bereits zum zwölften Mal verliehen, um damit die besondere Verbundenheit mit dem Traditionshaus an der Königsallee deutlich zu machen. Der Theaterpreis wird in den Sparten „Nachwuchs“ und „Arrivierte“ vergeben und ist jeweils mit 3.000 Euro dotiert. - Als Nachwuchskünstler wurde Nils Kreutinger ausgezeichnet; außerdem waren Juliane Fisch und Dennis Herrmann nominiert. Seit der Spielzeit 2014 / 2015 ist Kreutinger Mitglied des Ensembles am Schauspielhaus; in der kommenden Spielzeit wechselt er mit Intendant Anselm Weber an das Schauspiel Frankfurt. Vor allem durch seine Darstellung des Gregor Samsa in Kafkas „Die Verwandlung“ wird er dem Bochumer Theaterpublikum in Erinnerung bleiben. In seiner Laudatio hob Schauspielhaus-Dramaturg Alexander Leiffheidt besonders die Verletzlichkeit hervor, die Kreutinger all seinen Figuren zu verleihen vermöge: „Als Liam in Dennis Kellys 'Waisen' spielt er einen eiskalten Killer – und zeigt ihn doch als einen Menschen, dem wir wie seine Schwester Helen bis zum Ende helfen wollen.“
Roland Riebeling betont gesellschaftliche Verantwortung des Theaters
Publikumsliebling Roland Riebeling – bereits zum dritten Mal nominiert – erhielt den Preis in der Kategorie „Arrivierte“; nominiert waren außerdem Therese Dörr und Michael Schütz. Seit 2010 ist der gebürtige Essener Riebeling Ensemble-Mitglied an der Königsallee. Er unterstrich den gesellschaftspolitischen Auftrag des Theaters: „Ich würde nicht so weit gehen wie Claus Peymann und behaupten, Angela Merkel habe die Flüchtlinge nur hereingelassen, weil sie so viele Inszenierungen von ihm gesehen habe, aber das Theater hilft uns, die Menschen besser zu verstehen.“ - Roland Riebeling bleibt dem Schauspielhaus-Publikum auch in der kommenden Spielzeit erhalten.
Den Bernhard-Minetti-Preis der Mittelstandsvereinigung Kemnader Kreis wird alle drei Jahre an eine Persönlichkeit verliehen, die sich besonders um das Bochumer Theaterleben verdient gemacht hat. Nach Otto Sander und Hannelore Hoger erhält nun der dem Fernsehpublikum als Kölner „Tatort“-Kommissar Freddy Schenk bekannte Dietmar Bär, der am Schauspielhaus auch in der kommenden Spielzeit im Dauerbrenner „Gift. Eine Ehegeschichte“ zu sehen sein wird, die Auszeichnung. Er blickte in seiner Dankesrede auf seine Zeit an der damaligen Westfälischen Schauspielschule in Bochum zurück. Das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro spendet er an verschiedene gemeinnützige Organisationen – unter anderem für ein interkulturelles Theaterprojekt am Schauspielhaus, bei dem geflüchteten Frauen auch eine Kinderbetreuung angeboten werden soll.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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