Im Zeichen der Erinnerung - Stadtakademie präsentiert neues Programm
Im Zeichen der Erinnerung steht in den kommenden Monaten das neue Halbjahresprogramm der Evangelischen Stadtakademie Bochum. 100 Jahre Erster Weltkrieg, 80 Jahre Barmer Theologische Erklärung, 25 Jahre Mauerfall und auch 450 Jahre Shakespeare lauten die Eckpunkte der rund 50 interessanten und informativen Veranstaltungen. Daneben setzt die älteste Evangelische Stadtakademie in Deutschland ihre erfolgreiche Korea-Reihe fort.
Allein für die Themenreihe zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren hat Akademie-Leiter Pfarrer Arno Lohmann zehn Veranstaltungen zusammengestellt. „Wir wollen verschiedene Aspekte beleuchten und dadurch eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen“, sagte Lohmann bei der Programmvorstellung am Dienstag. Hochkarätige Referenten führen in die Thematik ein. So geht der Freiburger Historiker Professor Gerd Krumeich am 12. September auf die Entwicklung eines anfangs lokalen Konflikts zum ersten Massenvernichtungskrieg der Geschichte ein. Eine Studienfahrt in den Norden Frankreichs zu den ehemaligen Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs ergänzt das Programm.
Die für die Evangelische Kirche so bedeutsame „Barmer Theologische Erklärung“ von 1934 untersucht im Oktober kritisch der Theologie-Professor Klaus Wengst. Unter der Überschrift „Auf die Bibel gehört und die Juden vergessen“ fragt der frühere Neutestamentler an der Ruhr-Universität nach den biblischen Begründungen der sechs Barmer Thesen. Zugleicht geht er der Frage nach, warum in diesem Text, der als Reaktion der Bekennenden Kirche auf den Totalitätsanspruch des NS-Staates gilt, kein Wort zu der damaligen „Judenfrage“ zu finden ist.
Die Rolle der Medien beim Fall der Mauer
Kurz vor dem 25. Jahrestag des Mauerfalls untersucht Anfang November der Potsdamer Historiker und Politikwissenschaftler Hans-Hermann Hertle die „Rolle der Medien beim Fall der Berliner Mauer“. Hertle wird in seinem Vortrag die „wahren Helden des 9. November 1989“ in den Mittelpunkt rücken.
Daneben erinnert die Evangelische Stadtakademie in der zweiten Jahreshälfte in ihrer Theaterreihe an den englischen Dramatiker William Shakespeare, der vor 450 Jahren geboren wurde. Das Bochumer artENSEMBLE THEATER inszeniert Mitte November Shakespeares „Der Sturm“ – ein Stück um Macht und Ohnmacht, Hass und Liebe, Verrat und Treue.
Mit zwei Ausstellungen, einer Exkursion und einem Vortrag setzt die evangelische Bildungseinrichtung in Kooperation mit dem Kulturraum Melanchthon ihre erfolgreiche Korea-Reihe fort. Außerdem finden sich im Programm eine kleine Italien-Reihe, deren Schwerpunkt eine Kunst-Studienreise nach Rom ist, Dialogreihen mit dem Judentum, dem Islam und dem Buddhismus sowie Veranstaltungen zum Bereich Spiritualität und Lebensführung und das traditionelle FilmForum.
Zum Programmstart am Sonntag (24. August) verspricht Akademie-Leiter Arno Lohmann ab 16 Uhr einen „leichten Auftakt“ in den Räumen am Westring: „Mit einem sommerlichen Garten-Feuilleton wollen wir unser neues Programm vorstellen und auf die bevorstehenden Veranstaltungen einstimmen.“
Das gesamte Programm steht im Internet auf der Homepage der Stadtakademie unter www.stadtakademie.de.
Autor:Rolf Stegemann aus Bochum |
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