Im Theater Unten kommt ab Samstag "Lindbergh - Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus" für Kinder ab fünf Jahren auf die Bühne

Michael Habelitz verleiht der Maus in "Lindbergh" Leben. | Foto: Kirch
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„Eigentlich sind ja immer die Menschen neidisch auf die Tierwelt, weil Tiere ohne spezielle Apparate fliegen können“, sagt Regisseurin Martina van Boxen, die am Samstag, 14. Oktober, „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ nach dem hochgelobten Bilderbuch von Torben Kuhlmann für Kinder ab fünf Jahren auf die Bühne des Theater Unten des Schauspielhauses bringt. Sie fährt fort: „Bei Kuhlmann erwirbt eine Maus die entsprechenden technischen Fähigkeiten, indem sie die Bücher der Menschen liest.“

Die Regisseurin, die von dem Stoff sichtlich begeistert ist, erzählt weiter: „Als die Menschen weg sind, denkt die Maus, dass sie wahrscheinlich nach Amerika ausgewandert sind. Dort will sie auch hin. Durch die Beobachtung von Fledermäusen kommt sie auf die Idee, einen Flugapparat zu bauen. Sie konstruiert dann auch tatsächlich ein Flugzeug und landet in Amerika. Sie kommt zum Zirkus und ist deshalb auch auf Plakaten zu sehen. Ein kleiner Junge sieht das und will auch fliegen – das ist Charles Lindbergh.“ Und dem gelang bekanntlich 1927 die erste Alleinüberquerung des Atlantiks. „In umgekehrter Richtung wie unserer Maus“, schmunzelt van Boxen.

Flucht als Thema

„Kuhlmann übersetzt das Thema Flucht klug in die Vorstellungswelt der Kinder, indem er auf die Erfindung der Mausefalle eingeht und so die Bedrohung der Tiere ins Blickfeld rückt“, zeigt sich auch Dramaturgin Eva Bormann begeistert von dem Stoff. - „Das Ganze wird niemals platt“, ergänzt van Boxen, „und auch Kinder, die die Parallele zur Flucht in der heutigen Zeit nicht ziehen, mögen die Geschichte.“
Das Schlüsselwort lautet Atmosphäre: Das Bühnenbild greift Charakteristika des sehr gelungenen Bilderbuches auf. Koffer symbolisieren das Sich-auf-den-Weg-machen. Wie schon in van Boxens Produktion „Fred und Anabel“ wird mit Puppen gearbeitet. Die Regisseurin verrät: „Die Maus ist eine Puppe, die von Michael Habelitz gespielt wird.“ - Und den kennen viele kleine (und große) Zuschauer schon aus „Fred und Anabel“.
Musik machen Manuel Loos und Maria Trautmann, die in van Boxens Stück „Nalu und das Polymeer“ bereits ihr Talent für ungewöhnliche Klänge unter Beweis gestellt haben. Musik ist in „Lindbergh“ schon deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Figuren nicht sprechen – zumindest keinen Text, der für die Zuschauer verständlich wäre. „Die Maus“, gibt Martina van Boxen Einblick, „spricht eine Fantasiesprache. Die Stimme kommt von außen – nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen, den Text selbst einzulesen.“ - Dramaturgin Eva Bormann verspricht: „Die Musik mit Anklängen an die Stummfilmzeit kann so ihre Wirkung entfalten.“

Termine
Die Uraufführung von „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ findet am Samstag, 14. Oktober, um 16 Uhr im Theater Unten des Schauspielhauses, Königsallee 15, statt. Diese Vorstellung ist bereits ausverkauft; eventuell gibt es Restkarten an der Tageskasse.
Karten gibt es noch für die Vorstellung am Dienstag, 31. Oktober. Beginn ist um 16 Uhr.
Auch für Samstag, 18. November, sind noch Karten verfügbar. Beginn: 16 Uhr.
Das Schauspielhaus bietet auch spezielle Aufführungen für Schulen und Kindergärten an. Die Termine: Montag, 6. November, 10 Uhr; Montag, 13. November, 12 Uhr; Mittwoch, 29. November, 11 Uhr.
Die Theaterkasse ist unter Tel.: 33 33 55 55 erreichbar.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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