"Howie the Rookie" im Rottstr5-Theater liefert verstörende Blicke auf eine Welt voller Gewalt
Eine Infektion mit Krätze spielt in Mark O' Rowes Zwei-Personen-Stück „Howie the Rookie“ aus dem Jahr 1999 eine entscheidende Rolle. Und das ist kein Zufall: Die Welt, die der Ire beschreibt, ist geprägt von Gewalt, Kriminalität, einem problematischen Männlichkeitsideal, Krankheit – und Tod. Dieses Stück, das in den Jahren nach seiner Veröffentlichung viel gespielt wurde, mittlerweile aber etwas in Vergessenheit geraten ist, hat das Rottsr5-Theater nun im Rahmen seiner Kooperation mit dem Studiengang Regie der Folkwang Universität der Künste auf die Bühne gebracht.
Regie führt Student Remo Philipp; mit Ansgar Sauren ist auch ein Schauspiel-Student der Folkwang Universität der Künste dabei – er spielt Rookie Lee. Howie Lee, Rookies Namensvetter, wird von Maximilian Strestik verkörpert, der im Theater unter den Gleisen zu den meistbesetzten Schauspielern gehört.
Kein typisches Zwei-Personen-Stück
Die beiden haben ein Stück zu bewältigen, das keine typische Zwei-Personen-Konstellation bietet. Es gibt nämlich keinen Dialog, sondern zwei aufeinander folgende Monologe. Das heißt aber nicht, dass der Schauspieler, der gerade nicht spricht, nichts zu tun hätte – im Gegenteil. Die beiden großartigen Schauspieler sind mimisch und gestisch auch dann voll bei der Sache. Strestiks Credo lautet: „Der Körper merkt sich den Text.“ - Und das merkt man. Auch Sauren überzeugt durch sein körperliches Spiel.
Remo Philipp setzt die Reihe junger Regisseure von der Folkwang Universität fort, die an der Rottstraße inszenieren. Aus dieser Kooperation sind mit „Odyssee“, „Oleanna“ und „Ödipus“ schon wunderbare Inszenierungen hervorgegangen. „Howie the Rookie“ bezeichnet Theaterleiter Hans Dreher als „Liebeserklärung an das Sprechtheater“ - und das völlig zu Recht.
Termine
- Am Sonntag, 1. Oktober, ist „Howie the Rookie“ um 19.30 Uhr wieder im Rottstr5-Theater zu sehen.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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