Hauptsache ist, wir sind zusammen - Herzerwärmendes Kinderstück: „Fred & Anabel“ im Melanchthonsaal
Die Geschichte einer ungleichen Freundschaft bringt das Junge Schauspielhaus in seiner neuesten Produktion für das ganz junge Theaterpublikum ab drei Jahren auf die Bühne - und trifft damit den Nerv von Kindern und Eltern gleichmermaßen: „Fred & Anabel“ nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Lena Hesse feierte als Erzähltheater mit Figuren am Sonntag im Melanchthonsaal Premiere.
Erzählt wird die herzerwärmende Liebesgeschichte von Fred, einem ziemlich moppeligen Kater, und Anabel, einer Graugans. Gemeinsam haben sie den besten Sommer ihres Lebens verbracht, doch als es Herbst wird, beginnt Anabel zu frieren und muss mit ihrer Familie in den Süden ziehen. Fred verbringt den Winter auf dem Ofen von Paula Mai und vermisst Anabel schrecklich - und auch Anabel hält es ohne Fred kaum aus. Und selbst tausende Kilometer von Fred entfernt spürt sie es, als es ihm nicht gut geht. Doch diese Liebesgeschichte hat ein Happy-End: Irgendwann geht der Winter vorbei und Fred kann es kaum erwarten, dass Anabel endlich wieder kommt. Einen ganzen langen Sommer haben sie vor sich: „Hauptsache, wir sind zusammen.“
Michael Habelitz führt die beiden Figuren des Katers und der Graugans und erzählt die Geschichte. Dabei arbeitet er mit ganz ruhigen Bewegungen und Bildern, die auch die kleinsten Besucher nicht überfordern. Abwechselnd wird von Fred und Anabel erzählt - das Licht lenkt die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die jeweilige Figur, während die andere derweil im Schatten bleibt. Unterstützt wird er dabei von Manuel Loos, der auch für die Musik und Geräusche sorgt, die das Geschehen sensibel begleiten, aber niemals überlagern. Die Regie führt Martina van Boxen; für das Bühnenbild, das mit so manchen Überraschungen aufwartet, zeichnet ebenfalls Michael Habelitz verantwortlich.
Mindestens ebenso gespannt wie die kleinen Zuschauer im Melanchthonsaal war Bilderbuchautorin Lena Hesse, die sich unter das Publikum gemischt hatte: „Ich hatte vorher noch überhaupt nichts gesehen - selbst die Figuren nicht - und hatte gar keine Vorstellung, was mich erwarten würde“, freute sie sich im Anschluss an die gelungene Premiere. „Es ist schon toll, wenn man sieht, wieviel von dem, was man sich zusammen gezeichnet hat, auf der Bühne landet.“ Und sie ist sich sicher: „Besser hätte man aus einem Bilderbuch wohl kein Bühnenstück machen können.“
Weitere Familienvorstellungen stehen am 23. und 30. Oktober sowie im November auf dem Spielplan; dazu kommen zahlreiche Vormittags-Vorstellungen für Kindergärten und Schulen. Weitere Informationen und Reservierungen unter Tel.: 3333-5555. pe
Autor:Petra Vesper aus Bochum |
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