Kultur im Wandel / Die Anrede
Gendern und Duzen

Durch das Gendern drücken wir Respekt aus, ist doch richtig – oder?
Männer und Frauen sind gleichgestellt und keine Person darf wegen ihres Geschlechts benachteiligt werden.

Und was ist mit der Anrede? Dieser Tage bekam ich mit, wie eine Aushilfskraft oder Mitarbeiterin eines Imbissstands die Leute, die am Stand Schlange standen, duzte. Durch die Reihe.
Okay. Ein vertrauliches „Du“, abgeleitet von „You“, kann alles andere als respektlos sein. Immerhin steht ein „Du“ für Vertrauen und zeigt an, dass man sich jemanden verbunden fühlt.
Aber woher kommt diese Verbundenheit? Aus Amerika natürlich. Alles Negative kommt aus Amerika – hat Wolfgang Grupp (Trigema-Chef) einmal gesagt und aus seiner Abneigung keinen Hehl gemacht.
Na ja, Herr Grupp, käme die vertrauliche Anrede aus China, so wie nahezu alles aus China kommt, dann würde es „Ni“ statt „Du“ heißen. Und das kommt alles andere als wertschätzend rüber, oder??
Stell man sich nur mal vor, die Bedienung würde fragen „Was bekommst ni?“

Ganz ehrlich – mir geht diese Rumduzerei gegen den Strich. Ich werde weder den Streifenpolizist duzen, da kann er mich noch so oft knipsen, noch meinen Gynäkologen.

Dass die Anrede „Sie“ nicht mehr in diese Welt einschließlich der Arbeitswelt passen soll, das verstehe wer will. Ein „Sie“ hat etwas mit Respekt zu tun und nicht mit einer hierarchischen Denkweise. Wer so denkt, der sollte seine Denkweise mal überdenken.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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