Geld gegen Tradition
Das Bochumer Maiabendfest wird seit einigen Jahren immer weiter von seinen Wurzeln entfremdet. Das Umstellen des Ein- und Auszugs nach bzw. aus Harpen wird von Jahr zu Jahr kürzer. Im Jahr 2017 zum 629. Maiabendfestes war der Auszug aus Harpen maximal 10 Minuten lang. Die Harpener sind SAUER! Was hat dieser Abklatsch eines einst so schönen, befeierten Fest noch mit der alten Tradition zu tun? Die Maischützen entwickeln sich immer weiter zu „Boulevardschützen“. Eine Tradition von unterschiedlichsten Vereinen die beim Umzug teilnehmen, welche jahrelang hunderte, wenn nicht sogar tausende Menschen auf die Bürgersteige rund um die Maischützenstraße zum Festumzug gezogen hat, bleibt aus. Es lohnt sich auch ja wirklich nicht mehr für einen insgesamt ca. 30 Minuten langen Umzug nach Harpen zu kommen.
Das Interesse den Boulevard, die Bochumer Innenstadt zu beleben steht über den langen Traditionen und den Interessen der eigentlichen Maischützen: der Bürger Harpens. Steht das Verlangen Geld zu verdienen und das ungeliebte Projekt, den Boulevard, vor dem endgültigen Scheitern zu retten, und Bochumer, wenn nicht sogar Ruhrgebietler mit verkaufsoffenen Sonntagen, Auftritten, Festbuden und Verkaufsständen in die Innenstadt zu locken, über der Jahrhunderte langen Tradition in Harpen? Fragt man einen Harpener nach der Geschichte rund um das Maiabendfest, können sehr viele schnell zu Historikern werden. Die Geschichte interessiert in der Innenstadt leider nicht. Die Möglichkeit einzukaufen oder ein Schauspiel, gepaart mit Weihnachtsmarkt-ähnlichen Ständen überzeugt die breiten, uniformierten Massen. Der historische Hintergrund und die Tradition werden dadurch in Vergessenheit gedrängt. Denn Geld, bzw. die Möglichkeit es zu verdienen, lässt wohl bei vielen Verantwortlichen, so wie früher bei vielen Harpenern bei dem Gedanken an „Maischützen“, die Herzen höher schlagen.
Autor:Miriam Springer aus Bochum |
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