Getrockneter Boden
Gedicht - die Wiederkehr des Gleichen? Wenn das so weitergeht...
Getrockneter Boden, der jahrelang schwieg,
in seinem unterirdischen Bau,
ist neu bewässert, erneut befruchtet
mit dem Unkraut neueren Stils.
Es windet sich höher und höher hinauf,
als sei es nie anders gewesen.
frisst und zerfrisst mit großem Genuss
was einst demokratisch gedacht.
Wer hat hier zu lang in die Sonne geblickt,
nichts sah, nichts hörte, für möglich gehalten,
was längst schon geschlummert im Wüstensand
zum neuen gewaltigen Tanz.
Wer Einspruch erhebt, wird offen verbrannt
ans Kreuz genagelt, verhöhnt, versperrt,
Unkraut ist zur heiligen Frucht erklärt
zu unserem Schutz, zur Sicherheit.
Warum? Nur weil es das kann.
( Die Fotos sind aus dem Regierungsbunker Ahrweiler, mittlerweile ist er unbrauchbar, da ein Atomkrieg - auch damals befürchtet - mit anderen Kategorien aufwarten würde. )
Autor:Ingrid Dressel aus Bochum |
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