Hildegardis-Schule gewinnt Theaterpreis
Freude am Französischen

Die französischsprachige Theaterarbeit der Hildegardis-Schule ist mit dem bundesweiten Theaterpreis der Vereinigung der deutsch-französischen Gesellschaften in Deutschland ausgezeichnet worden. | Foto: Hildegardis-Schule
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Zum zweiten Male hat die französischsprachige Theater-AG der Hildegardis-Schule Bochum, seit 1999 unter der Leitung von Französischlehrer Klaus Otterbach, einen Preis für ihre darstellerischen Leistungen gewonnen. Das erste Mal erhielt die AG 2013 den bundesweit ersten Preis für ihre Produktion PALACE mit Texten von Jean-Michel Ribes, nun den 2020 bundesweit ausgeschriebenen einzigen Theaterpreis für zwei eingereichte Szenen aus unterschiedlichen Produktionen.

Freude an französischer Sprache und Kultur

Verliehen wird der Preis von der Vereinigung deutsch-französischer Gesellschaften, finanziert durch die Alfred-Töpfer-Stiftung, und er besteht in Geldpreis, Sachpreis und Urkunde. „Die eingereichten Szenen“, so heißt es dort, „zeigen deutlich, wie gut es hier gelingt, Schüler*innen zu französischem Theater zu motivieren, das in beeindruckender Weise umgesetzt wird. Das Engagement aller Akteur*innen macht deutlich, dass hier ein wertvoller Beitrag zur Freude an der französischen Sprache und Kultur geleistet wird und die kreativen Ideen und Fähigkeiten der Schüler*innen gewürdigt werden.“

Gegen den Krieg

Die prämierten Szenen stammen aus Theaterstücken, die die Folgen des Zweiten bzw. Ersten Weltkrieges für die Zivilbevölkerung bzw. für einen Wehrpflichtigen thematisieren. Stellt das sehr spöttische wie auch amüsante Stück von Boris Vian als „paramilitärisches Vaudeville in einem langen Akt“ den Krieg als eine Art Abdeckergraben dar, in dem die meisten Figuren tragisch enden (deutscher Titel: Abdeckerei für alle), so steht in Jean Anouilhs Stück ein ehemaliger Soldat im Mittelpunkt, der an der Front im Kampf sein Gedächtnis verloren hat (deutscher Titel: Reisender ohne Gepäck) . Angesichts des Krieges in der Ukraine sind beide prämierten Anti-Kriegs-Stücke nach wie vor aktuell.

Preisverleihung mit Verspätung

Den Rahmen für die Preisverleihung, die aufgrund der angespannten Corona-Situation erst Ende März in der Aula der Hildegardis-Schule stattfinden konnte, bildete eine neue Produktion der Theater-AG: "Le Style enfantin ou la Mort et le Médecin", ein kurzer Einakter von Jean Tardieu, der aus kindlichen Spielen und Handlungen in kindlicher Sprache besteht. Die negative Wahrheit des Absurden und Grotesken wird dabei mit spielerischer Leichtigkeit und immer neuen Einfällen in szenische Kurzform gebracht, statt einen Konflikt mit sinnvollen und vielschichtigen Handlungen zu entwickeln, der auf dramatische Höhepunkte zuläuft.

Neue Aufführung im Mai

Das Erringen eines Preises ist bekanntlich ein Ansporn für weitere Taten: am 5.Mai wird die Theater-AG der Hildegardis-Schule "La Leçon" von Eugène Ionesco aufführen – einen weiteren Klassiker des absurden Theaters!

Autor:

Patricia Porwol aus Bochum

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