"Central Park Band" wandelt am Freitag bei der Tribute-Reihe auf den Spuren von Simon & Garfunkel
Fast ein Heimspiel in der Bochumer "Zeche"
Bochum: Der Central Park, er liegt am Freitag, 15. Februar, nicht in New York, sondern in Weitmar: In der "Zeche" ist ab 20 Uhr die "Central Park Band" zu Gast und wandelt bei der Tribute-Reihe musikalisch auf den Spuren von Simon & Garfunkel.
Dabei geht es den fünf Musikern nicht darum, die Klassiker von "Mrs. Robinson" bis "Bridge Over Troubled Water" eins zu eins "nachzuspielen" - im Gegenteil: "Wir nehmen das komplette Songmaterial und arrangieren es neu", erläutert Sänger Jörg "Shorty" Thimm, der bei der "Central Park Band" die Stimme von Paul Simon übernimmt. Kongenialer Partner an seiner Seite ist Dieter Nientiedt, der den Part von Art Garfunkel singt. Den zweistimmigen Harmonie-Gesang, Markenzeichen des Duos, beherrschen sie perfekt.
"Unsere Arrangements sind für die Zuhörer oftmals überraschend, denn sie entdecken, dass Simon & Garfunkel viel mehr zu bieten haben als gedacht - sie sind nicht nur die mit den Schmuseliedern, sondern in ihren Songs steckt ein guter Rhythmus und sie grooven ordentlich. Das zeigen wir als Band."
So kommen bei dem rund zweistündigen Programm auch Songs zu ihrem Recht, die nicht unbedingt zu den bekannten Top Ten des Duos zählen: "Da sind dann oftmals Leute im Konzert, die da erst einmal merken, wie viele Songs überhaupt auf deren Kappe gehen - und dass die tatsächlich eine Rock-Band waren." Stücke wie "50 ways to leave your lover" aus Simons Solo-Schaffen nehmen ordentlich Fahrt auf. Musikalische Blaupause für die "Central Park Band" ist das legendäre Reunion-Konzert von Simon & Garfunkel 1981 im New Yorker Central Park. "Ich habe damals mit einer Zimmerantenne auf dem Teppich gelegen und das Konzert im Fernsehen verfolgt", lacht Jörg Thimm. "Das war ein ganz besonderes Erlebnis, das aber auch viele Menschen meiner Generation geprägt hat."
Seit "ewigen Zeiten", so bekennt Thimm, sei er Fan von Simon & Garfunkel. Und so ist es kein Wunder, dass ihre Musik auch seine eigene musikalische Entwicklung mitbestimmt hat: "Ich habe immer schon sehr gerne Musik gemacht", erinnert er sich, "und natürlich habe ich schon früh versucht, wie Paul Simon zu singen, und habe mich an seinem Vorbild orientiert." Während seiner Gesangsausbildung allerdings habe er gelernt, sich vielfältiger aufzustellen. In den Niederlanden hat der ausgebildete Gesangslehrer studiert, später auch im Chor des Starlight-Musicals gesungen: "Da klappte es zwischendurch mit der Paul-Simon-Stimme gar nicht mehr so gut, da musste ich mich erst wieder hinarbeiten."
Mitte der 1990er Jahre gründete er mit Dieter Nientiedt (Gesang, Gitarre), Maurizio de Matteis (Bass), Ralf Neuhaus (Drums) und Peter Köhn (Keyboards) die "Central Park Band". Die anderen Bandmitglieder habe er mit seiner Leidenschaft infiziert, gibt Thimm zu. "Die kamen musikalisch eigentlich aus ganz anderen Ecken, etwa aus Richtung Genesis oder Pink Floyd."
Für die fünf Musiker ist das Konzert am Freitag in der "Zeche" fast so etwas wie ein Heimspiel, hat die Band doch ihre Wurzeln und ihren Probenraum in Bochum, wenn auch einige Mitglieder inzwischen im Ruhrgebiet verstreut leben.
Schon 2017 hat die Band bei der Tribute-Reihe in der "Zeche" gespielt: "Das war natürlich für jeden von uns ein Traum, schließlich sind wir alle mit der 'Zeche' groß geworden." Die Tribute-Konzerte, die regelmäßig freitags dort stattfinden und oftmals für ein ausverkauftes Haus an der Prinz-Regent-Straße sorgen, schätzt er sehr - nicht zuletzt wegen der Qualität der auftretenden Bands: "Das wissen inzwischen auch die Zuschauer. Sie feiern die Bands und die Musik - es ist der Soundtrack ihres Lebens."
Warum die Musik von Simon & Garfunkel auch heute, mehr als 50 Jahre nach ihrem großen Durchbruch mit "The Sound of Silence", immer noch funktioniert, ist für Jörg "Shorty" Thimm klar: "Weil die Songs einfach gut sind. Die Stücke sind nicht kaputt zu kriegen." Deshalb sieht er auch ungewöhnliche Coverversionen - wie etwa die der Metal-Band "Disturbed", die mit "Sound of Silence" 2015 plötzlich einen Radiohit hatte - sehr entspannt: "Dieser Song würde auch ein Arrangement mit Blockflöten überleben."
Autor:Petra Vesper aus Bochum |
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