"Farm der Tiere" im Prinzregenttheater
George Orwells Roman „1984“ ist ein immergrüner Klassiker. Sein zweites Hauptwerk „Farm der Tiere“ ist vor allem für ein Zitat bekannt, das zum geflügelten Wort geworden ist: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.“
Der Jugendclub „Junge Prinzess*issinnen“ am Prinzregenttheater hat die Fabel um Utopie und Realität nun auf die Bühne gebracht.
Die Tiere auf der Farm des Bauern Jones werden ausgebeutet und vernachlässigt. Schließlich vertreiben sie ihren Peiniger in einem revolutionären Akt.
Zunächst scheint die Vision einer egalitären Gesellschaft Wirklichkeit zu werden. Bald reißen jedoch die Schweine die Herrschaft an sich und errichten eine Tyrannei, die die des Bauern an Grausamkeit noch übertrifft.
Orwell hatte beim Schreiben seines Romans die Russische Revolution und ihre Ideale und deren furchtbares Umschlagen im Stalinismus vor Augen.
Einige Details der Aufführung im Prinzregenttheater erinnern noch daran: Abweichler werden aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt. Missetäter werden zu geradezu absurden Selbstbezichtigungen genötigt.
Ansonsten lässt sich das Dargestellte auf tyrannische Regime verschiedener Zeiten und Orte übertragen: Die DDR und Syrien sind den jungen Akteuren bei der Vorbereitung als Erstes eingefallen.
Auf der Bühne gehen sie mit viel Spielwitz und Charme zu Werke. Teilweise stehen alle 16 Nachwuchsschauspieler gemeinsam auf der Bühne, wobei sie vorbildlich interagieren.
Regisseurin Clara Nielebock ist es sichtlich gelungen, bei den beteiligten Kindern und Jugendlichen ein vertieftes Verständnis für die Geschichte zu wecken.
Das Stück ist für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet und macht neugierig auf weitere Produktionen des Jugendclubs, den Nielebock auch dauerhaft betreuen soll.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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