Stadt Bochum: Erich-Gottschalk-Platz
Erich Gottschalk war ein jüdischer Fußballspieler, der in der Jugend beim TuS Bochum spielte, einem Vorgängerverein des heutigen VfL Bochum 1848.
Erich Gottschalk war ein jüdischer Fußballspieler, der in der Jugend beim TuS Bochum spielte, einem Vorgängerverein des heutigen VfL Bochum 1848. Dann wechselte er 1925 zum TuS Hakoah. 1933 wurde der Verein in Schild Bochum umbenannt. Erich Gottschalk führte den Verein am 26.06.1938 als Kapitän zur letzten Deutschen Meisterschaft im Sportbund Schild. Trotz dieser bis heute einzigen deutschen Meisterschaft einer Bochumer Fußballmannschaft sind die Schicksale der Mitglieder von Hakoah/Schild Bochum im Bochumer Stadtbild nicht sichtbar und somit in der kommunalen Erinnerungskultur nicht etabliert.
Jetzt entsteht in Bochum der Erich-Gottschalk-Platz als lebendiger und authentischer Erinnerungsort an der Castroper Straße (Ecke Blumenstraße), zwischen Innenstadt und Vonovia Ruhrstadion. Hier befand sich das Vereinsheim von Schild Bochum, in dem dessen Gewinn der Fußballmeisterschaft 1938 gefeiert wurde.
Am 24. Juni 2021 fand die offizielle Benennung des Platzes statt. Noch vorläufig, aber mit klarer Botschaft: Hier wird ein Erinnerungs- und Lernort installiert, an dem Bochumer Bürger*innen den Spielern der Meistermannschaft sowie allen jüdischen Sportler*innen gedenken können.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch übernahm die Schirmherrschaft dieses Projektes. „Die Benennung des Erich-Gottschalk-Platzes ist ein wertvoller Beitrag für die Erinnerungskultur in Bochum“, so Thomas Eiskirch. „Der Platz liegt direkt auf dem Weg zum Stadion. Jeder Fan kommt an ihm vorbei.“
Den Platz wird ein Kunstwerk des Künstlers Marcus Kiel zieren. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts „Im jüdischen Bochum – Spurensuche auf dem Stelenweg“ der Evangelischen Stadtakademie eine Stele, die über den jüdischen Sport in Bochum informiert, auf dem Erich-Gottschalk-Platz installiert. In einem Jahr, am 26. Juni 2022, soll der Platz fertig und offiziell eingeweiht werden.
Die unmittelbare Nähe des Erich-Gottschalk-Platzes zur Neuen Synagoge bietet diesbezüglich Möglichkeiten, ein starkes zivilgesellschaftliches Zeichen gegen Antisemitismus und für Vielfalt zu setzen. Das Projekt „Erich-Gottschalk-Platz“ wird vom Fanprojekt Bochum, das sich in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Ruhr-Mitte in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Bochum befindet, koordiniert und unterstützt von der Jüdischen Gemeinde Bochum – Herne – Hattingen und der evangelischen Stadtakademie.
Quelle: Stadt Bochum
Autor:Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid |
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