Energie trifft auf Kultur im Sprach- und Kulturcamp des Thealozzi Kulturhauses

Auf dem Computer schauen sich die Teilnehmer der Medienwerkstatt einen animierten Kurzfilm an, der hier entstand. | Foto: Molatta
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Aus dem ersten Stock des Thealozzi Kulturhauses ertönt ein Sprechchor so laut, dass er auch ein Stockwerk tiefer Blicke zur Decke wandern lässt. Die Rufe „Jetzt geht´s los, jetzt geht´s los,“ stammen aus einer der fünf Workshops, die das Kulturhaus noch bis Freitag, 8. August, Kindern und Jugendlichen anbietet.

Ob tanzen lernen, ein Theater einstudieren, einen Film drehen, ein Interview führen oder ein Instrument lernen, für jeden ist etwas dabei.

Von Berührungsängsten keine Spur

In der Medienwerkstatt im Erdgeschoss tagt gerade eine Besprechung: Zusammen mit den Dozenten Andreas Möller und André Dinter diskutieren die jungen Teilnehmer über ihr nächstes Projekt. Sie wollen unbedingt einen Horrorfilm drehen. Obwohl in dieser Gruppe auch sehr viele Mädchen sind, konnte sich diese Idee mehrheitlich durchsetzen. „Jeder darf seine Idee sagen“, sagt die 12-jährige Jessyka, - die auch im letzten Jahr dabei war- und hält dabei eine gruselige Plastikspinne in der Hand. Manche Kinder sind, so wie sie, nicht zum ersten Mal dabei, andere betreten mit dem „Sprach- und Kulturcamp 2014“ Neuland. Von Berührungsängsten aber ist hier weit und breit nichts zu spüren.

Nachdem die Kleinen gruselige Drehorte ausmachen konnten, geht es nun darum eine gute Story zu finden. Die kann sich natürlich im Laufe der Dreharbeiten ständig verändern, je nach eingebrachter Idee eines pfiffigen Kopfs. Der Horrorfilm ist in diesem Jahr neu, aber parallel erschaffen die jungen Talente auch noch andere Videos und eine Zeitung.
Auf einem Computer schaut sich die junge Filmcrew stolz einen aufwendigen Animationsfilm an, entstanden in der Medienwerkstatt- strahlende Gesichter.
Überall steht professionelles Equipment herum oder ist gerade in Verwendung. Vor einem Stativ mit Videokamera steht die 13-Jährige Kathrin. Mit Kopfhörern auf den Ohren und einem Mikrofon in der Hand, lässt sich ihre Konzentration nicht ablenken. Ihre Augen verlassen die Kamera direkt vor ihr nicht. Wenn sie groß ist, will sie mal Kamerafrau werden, so sagt sie.

Im Raum gegenüber übt hinter verschlossenen Türen die Musikwerkstatt einen rhythmischen Gesang ein. Zehn Kinder sitzen hier- teils Barfuß- im Kreis auf dem Holzfußboden und singen. Auch Petrus hört die kräftigen Stimmen und wirft wärmende Sonnenstrahlen durch die großen Fenster der ehemaligen Schule in den Raum hinein. Die Musikwerkstatt konnte sogar schon ein Talent zu Tage fördern: Der 14-jährige Caetano Ruin offenbarte sich in der Vergangenheit dem Dozenten Uwe Kellerhoff, als Trommler mit Ryhtmus im Blut. Seit seiner Entdeckung bespielt Caetano nun Congas, amerikanische Trommeln, für eine Band im Rahmen des Bochumer Kulturprojekts „XVision“.

Bereits zum fünften Mal kann das Thealozzi Kulturhaus die Workshops für junge Menschen anbieten. Mit Dozenten, wie Uwe Kellerhoff oder Millie Häuser, können sich die Kinder dabei auf bekannte Profis verlassen, ohne um deren Prominenz zu wissen. Uwe Kellerhoff zum Beispiel ist Komponent, Produzent und Lehrer von Schlagzeugmusik. Sogar in den Pausen ist für Abwechslung gesorgt. Der Hof des Hauses wartet mit Billardtisch, Malecke und Freizeitbetreuern auf die energiegeladenen Gäste des Hauses.

Autor:

Sandy Spanier aus Bochum

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