Einfach weiter ohne Anhalten? - Gedenkgottesdienst für Opfer im Straßenverkehr am 3. November

- Ein Ort der Stille und Entspannung, aber auch des Gedenkens der Verkehrsopfer, die Autobahnkirche Ruhr.
- Foto: Molatta
- hochgeladen von Ernst-Ulrich Roth
Eine Autobahn hat neben vielen Vorteilen einen Nachteil: man darf auf ihr nicht anhalten. Das wäre zu gefährlich. Der dichte und rasende Verkehr lässt es nicht zu – außer man steht im Stau und das ist für die meisten eher nervig, als dass es zu Entspannung und Besinnung verhilft. Im dichten, schnellen Verkehr können Betroffene auch kein Kreuz, Blumenstrauß oder Kerzen aufstellen, um eines verunglückten Angehörigen oder Freundes zu gedenken. Also einfach immer weiter fahren ohne anzuhalten?
Im Jahr 2011 kamen auf den Straßen im Polizeipräsidium Bochum neun Menschen zu Tode, 1.800 verunglückten, darunter erlitten 247 schwere Verletzungen. In den Nachbarstädten Dortmund und Essen dürften nicht weniger sondern eher mehr Menschen von Unfällen im Verkehr betroffen worden sein. Kaum zu erfassen sind die Verwundungen der Seele und noch weniger das Leid der Angehörigen.
Alle, die in den letzten Jahren einen Angehörigen durch einen Unfall im Straßenverkehr verloren haben, sind eingeladen zu einem gemeinsamen Gedenken. Auch andere, die verunglückten, leicht oder schwer verletzt wurden oder mit der Erinnerung an einen Unfall weiterzuleben lernen mussten, sind im ökumenischen Gottesdienst für die Opfer im Straßenverkehr am Samstag, 3. November, um 18 Uhr in der Autobahnkirche RUHR willkommen.
Pfarrer Hajo Witte, Notfallseelsorge Bochum, Pfarrer Michael Otto, Pastor Mihai Imbria und Pfarrer Karl-Heinz Gehrt, Autobahnkirche Ruhr, haben sich mit dem besonderen Leid der Opfer im Straßenverkehr auseinandergesetzt. Der Opfer soll mit Nennung des Namens und mit Anzünden einer Kerze gedacht werden.
Der Gottesdienst will Betroffenen Raum zum gemeinsamen Erinnern und Trauern geben. Er findet in der Autobahnkirche Ruhr Dorstener Straße 263, A40 Anschlussstelle Bochum-Hamme, statt.
Im Anschluss an das Gedenken ist noch Zeit zu Gespräch und Austausch, wie der Verlust eines Angehörigen oder einer Freundin je anders erlebt wurde und was geholfen hat, durch die Zeit der Trauer hindurch einen Weg zu finden.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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