Autor Werner Schmitz veröffentlichte 1984 seinen Krimi "Nahtlos braun"
Eine echte Pioniertat
"Neben Johannes Volker Wagners 'Hakenkreuz über Bochum' ist 'Nahtlos braun' wohl das Buch, das am meisten zum Wissen über die 'Machtergreifung' der NSDAP in Bochum beigetragen hat", sagt der Wattenscheider Journalist und Autor Werner Schmitz rückblickend über seinen Kriminalroman "Nahtlos braun" aus dem Jahre 1984. Das Buch hatte jedoch auch noch in anderer Hinsicht Vorreiterfunktion.
"Nahtlos braun" kann nämlich als frühes Beispiel für die Gattung des Regionalkrimis gelten. Und der Roman war ein Longseller: Als der Grafit-Verlag das Erscheinen des Buches 2010 schließlich einstellte, waren 25.000 Exemplare verkauft worden.
Inspiriert von der Lebensgeschichte eines Bochumer Kommunisten, der von den Nazis verschleppt und gefoltert worden war, und gestützt auf Recherchen im Stadtarchiv, verband Schmitz in "Nahtlos braun" Unterhaltung und Sozialkritik. Wie Reinhard Junge und Jürgen Pomorin, auch unter dem Pseudonym Leo P. Ard bekannt, hat Werner Schmitz entscheidend dazu beigetragen, das Ruhrgebiet als Krimi-Schauplatz zu etablieren.
Als Journalist war Schmitz unter anderem lange Jahre für das Magazin "Stern" tätig.
Die Beschäftigung mit Bochums brauner Vergangenheit hat ihn bis heute nicht losgelassen. Vor drei Jahren hat er begonnen, die Geschichte seines Lehrers Karl Tromm aufzuarbeiten, der sich bereitwillig in den Dienst der Nationalsozialisten gestellt hatte. Entstanden ist dabei der Artikel "Zehn Hiebe auf den Hintern oder Stolperstein für einen Nazi", der auf Werner Schmitz' Homepage zu finden ist.
Zum Weiterlesen
- Werner Schmitz' Recherche "Zehn Hiebe auf den Hintern oder Stolperstein für einen Nazi" ist auf: werner-schmitz.de verfügbar.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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