Eine Augenzeugin der Schrecken des Krieges - Fotografien im „Kubus“ der „Situation Kunst“

Im Gazastreifen entstand 2009 dieses Bild von Anja Niedringhaus. Es zeigt palästinensische Kinder. Foto:  Anja Niedringhaus | Foto: Anja Niedringhaus
  • Im Gazastreifen entstand 2009 dieses Bild von Anja Niedringhaus. Es zeigt palästinensische Kinder. Foto: Anja Niedringhaus
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„Ich bin in erster Linie ein Zeitzeuge“, erklärte die Fotografin Anja Niedringhaus einmal ihr berufliches Selbstverständnis in einem Interview. Eine Auswahl von etwa 100 ihrer Fotografien aus den letzten 20 Jahren zeigt die „Situation Kunst“ ab Samstag, 21. Januar, im Kubus am Haus Weitmar. Keine leicht verdauliche Schau erwartet die Besucher, denn Anja Niedringhaus arbeitet vornehmlich in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt: von Iran über Lybien und Syrien bis hin zu Afghanistan.

Die Bilder der 1965 in Höxter geborene Fotojournalistin sind uns allen aus Zeitungen, Magazinen und dem Internet bekannt - 2005 erhielt sie für ihre Arbeit den Pulitzerpreis. Doch die Frau hinter der Kamera kennt kaum jemand. Zumindest in Bochum könnte sich das nun ändern, denn zur Ausstellungseröffnung am Samstag um 17 Uhr wird Anja Niedringhaus anwesend sein.

Als Augenzeugin ist die Fotografin immer direkt am Ort des Geschehens. Für die Nachrichtenagentur „Associated Press“ fotografiert sie als teilnehmende Kriegsberichterstatterin Kampfhandlungen, begleitet Soldaten während ihrer Einsätze an die Front und dokumentiert das Leben und Sterben der Menschen im Ausnahmezustand militärischer Auseinandersetzungen. Dabei gelingt es Niedringhaus stets, die Haltung einer unparteiischen Beobachterin einzunehmen und zugleich eindringlich darauf hinzuweisen, was der Krieg mit und aus Menschen macht.

Entstanden in einem Zeitraum von knapp zwanzig Jahren, dokumentieren die für diese Ausstellung ausgewählten Fotografien Schauplätze und Ereignisse vergangener und aktueller militärischer Konflikte, angefangen mit dem 1992 begonnenen Bürgerkrieg in Bosnien bis zu den jüngsten Auseinandersetzungen in Libyen. Neben ihrer gesellschaftlichen Bedeutung als aufklärerische, niemals moralisierende, Informationsquellen zeichnet diese Fotografien vor allem ein unbestechlich präziser Blick aus. Auf diese Weise sind diese Fotografien mehr als bloße Dokumente – sie sind immer und in erster Linie Bilder menschlicher Existenz.

Zu sehen ist die Ausstellung im Kubus der „Situation Kunst“ noch bis zum 15. April, jeweils mittwochs bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 12 bis 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter Tel.: 2988901.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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