Macht hoch die Tür, die Tor macht weit …
Ein Weihnachtsbaum und die Bürokratie

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Wie weit Bürokratie von menschlichem Miteinander entfernt sein kann, zeigt der Vorfall mit dem Gärtner, der guter Dinge war, als er den Weihnachtsbaum auf den Gelände der Kita aufstellte.

Aber der Reihe nach. Der gute Mann, weder Nikolaus noch Weihnachtsmann, stellte mir nix, dir nix einen Weihnachtsbaum auf dem Gelände einer Hamburger Kindertagesstätte auf. Letztes Jahr im Dezember war das.  Mit dem Hintergedanken, den Kindern eine Freude zu bereiten, betrat er das Kita-Gelände.
Mit einer relativ simplen Begründung, es gab zwar ein Tor, aber dem Mann nicht das Recht, durch dieses Tor das Grundstück zu betreten, wurde er wegen Hausfriedensbruch zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt.

Dass der herzensgute Mann, Geschäftsführer eines Gartenpflanzenanbieters, nichts Böses im Sinn hatte, als er sich in einer Dezembernacht auf das Kita-Gelände schlich und guter Dinger den Weihnachtsbaum aufstellte und Geschenke darunter legte, davon kann man ausgehen. Aber – was Unrecht ist, muss Unrecht bleiben, die Kindertagesstättenbetreiber stellten Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch.
Damit aber nicht genug. Im Sinne der Religionsfreiheit sollte überhaupt kein Weihnachtsbaum aufgestellt werden.

Ein Weihnachtsbaum, traditionell ein Zeichen für Wärme, Zusammenhalt und Hoffnung und für viele Menschen ein unverzichtbares Symbol der Weihnachtszeit.
Wirklich?
Mal abgesehen von der Straftat, Hausfriedensbruch begangen zu haben, „Religionsfreiheit“ wird hier völlig einseitig verstanden. Religionsfreiheit gilt für beide Seiten, oder? Religionsfreiheit bedeutet auch, dass niemand gezwungen wird, religiöse Riten zu führen.
„Ich“ finde es absolut unverhältnismäßig, dass in der Kita auf einen Weihnachtsbaum verzichtet wird, angeblich aus Rücksicht auf die "Religionsfreiheit". Weihnachten ist nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch ein kulturelles, das seit Generationen in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Ein Weihnachtsbaum bedeutet Freude, Tradition – und genau das sollte man "allen" Kindern vermitteln - und nichts anderes.

Ich frage mich allen Ernstes, warum den Kindern nicht erklärt wird, dass in jedem Land Traditionen wichtig sind und dass wir daran festhalten wollen. Das soll eine kluge und weiterbildende Darlegung sein, wenn man seine Tradition und damit seinen Glauben verleugnet?
Oh-mein-Gott, gib und uns deinen Segen und lass es Verstand regnen.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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