Der Theaterschauspieler Carl Bruchhäuser ist auch im Fernsehen gefragt
Ein Mann mit vielen Talenten

Carl Bruchhäuser (r.) ist derzeit in "Verbotene Liebe - Next Generation" zu sehen. | Foto: TVNOW / Stefan Behrens
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„Pontus Jacobs ist eine durchaus widersprüchliche Figur – und gerade das macht es reizvoll, ihn zu spielen“, sagt der Schauspieler Carl Bruchhäuser, der mittlerweile der Liebe wegen nach Köln gezogen ist, dem Bochumer Theaterpublikum aber noch in guter Erinnerung ist, über seine Rolle in der Fernsehserie „Verbotene Liebe – Next Generation“, die ab sofort bei TVNOW gestreamt werden kann. Vor dem Hintergrund der Modeszene geraten die Figuren dabei in allerlei Wirrungen und spinnen Intrigen.

„Pontus hat durchaus seine Abgründe“, erklärt Carl Bruchhäuser, „und er gerät in einen Zwiespalt, weil Freundschaft, Liebe und Geschäft sich nicht immer miteinander vereinbaren lassen. Er ist ein junger Modeunternehmer, der ein Studium in Harvard absolviert hat und nun ein Start-up-Unternehmen gegründet hat, das ökologisch nachhaltige Stoffe produziert.“ Da liegt es nahe, dass Pontus Jacobs mit seinem Freund Alexander Verhoven, der mit seinem Modelabel „Greenlights“ ebenfalls eine nachhaltige Strategie verfolgt, ins Geschäft kommt. „Die Freundschaft zu Alexander hält Pontus aber nicht davon ab, mit Josefin zu liebäugeln, der auch Alexander schon näher gekommen ist“, verrät Carl Bruchhäuser über seine Rolle in der Dramaserie „Verbotene Liebe – Next Generation“, in der so bekannte Schauspieler wie Heinz Hoenig und Stephanie Japp mitspielen. Die Reihe ist ein Spin-off der ARD-Serie „Verbotene Liebe“, die dort bis 2015 im Vorabendprogramm zu sehen war. Carl Bruchhäuser tritt in der dritten und sechsten Episode von „Verbotene Liebe – Next Generation“ als Pontus Jacobs auf.

Im Schauspielhaus

Für das Bochumer Theaterpublikum ist der Schauspieler kein Unbekannter: Im damaligen Theater Unten des Schauspielhauses stand er 2016 in Carlo Goldonis „Der Impresario von Smyrna“ in der Regie von Marco Massafra auf der Bühne – ein Glücksfall, wie er betont: „Marco Massafra hat mit mir dann auch einen Heiner-Müller-Monolog einstudiert und den hat dann Claus Peymann gesehen und mich für das Berliner Ensemble verpflichtet.“ Dort war Carl Bruchhäuser in Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ zu sehen.
Durch seinen Auftritt im Kinder- und Familienstück „Pünktchen und Anton“ hat Carl Bruchhäuser die große Bühne des Bochumer Schauspielhauses schätzen gelernt, wie er betont. Das heißt jedoch nicht, dass ihm die Arbeit in der freien Theaterszene fremd wäre. „Als ich im Bochumer Rottstr5-Theater auf der Bühne stand“, erinnert er sich, „habe ich vor allem die Nähe zum Publikum genossen. Es war so voll – das kann man sich in der derzeitigen Situation ja kaum noch vorstellen. Als ich vor dem zweiten Lockdown in Köln unter Corona-Bedingungen auf der Bühne stand, war das auch eine sehr schöne Erfahrung, aber eben ganz anders als in einem vollen Theaterraum.“

Viel zu tun

In diesem schwierigen Jahr habe er „erstaunlich viel“ zu tun gehabt, resümiert Carl Bruchhäuser. Das liegt auch daran, dass er ebenso gern vor der Kamera wie auf der Theaterbühne steht. So war er 2018 in den ZDF-Serien „Der Staatsanwalt“ und „Notruf Hafenkante“ zu sehen. „Das Studium an der Folkwang-Schule ist zwar sehr theaterorientiert, aber ich hatte dennoch die Möglichkeit, an einem Kamera-Workshop teilzunehmen, und ich habe gemerkt, dass das genauso meine Welt ist wie die Theaterbühne. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, mit 'Verbotene Liebe‘ an meine früheren Fernseherfahrungen anknüpfen zu können“, erklärt der Schauspieler.
Die Dreharbeiten standen dabei auch im Schatten von Corona: „Die Produktionsfirma war da sehr gewissenhaft: Der Stab musste natürlich Masken tragen und es gab eine ausgefeilte Teststrategie und ausreichende Quarantäne-Zeiträume, um Berührungen der Schauspieler vor der Kamera zu ermöglichen. Durch die strikte Quarantäne musste ich allerdings eine andere Fernsehrolle ablehnen.“ - Dennoch wird Carl Bruchhäuser in nächster Zeit nicht nur in „Verbotene Liebe – Next Generation'“ zu sehen sein: Die WDR-Produktion „Goldjungs“, in der er mitwirkt, wird im Frühjahr 2021 ausgestrahlt.
„Um diese Jahreszeit machen die Dreharbeiten meist ohnehin eine Art Winterpause – auch unabhängig von Corona“, erklärt Carl Bruchhäuser, „und ich bin zuversichtlich, dass im Frühjahr wieder gedreht werden kann. Durch 'Verbotene Liebe' bleibe ich präsent und hoffe deshalb auf weitere Rollenangebote. Außerdem schreibe ich auch selbst ein Theaterstück, das voraussichtlich im Frühjahr uraufgeführt werden kann.“ – Das Publikum darf also gespannt sein.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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