Prinz Regent Theater zeigt Goethes „Faust“
Ein Klassiker für unsere Zeit
Ohne falsche Ehrfurcht, aber mit dem gebotenen Respekt – so behandelt das Prinz Regent Theater das wohl berühmteste Drama deutscher Sprache. Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“ in Hans Drehers Regie erstrahlt nicht zuletzt durch die Leistung der nur vier an der Produktion beteiligten Schauspieler in neuem Glanz. Patrick Praschmas Animationen sind die Kirsche auf diesem Kuchen.
Dreher verzichtet in seiner konzentrierten Version zwar auf die Walpurgisnacht, versucht jedoch nicht, dem Stoff den Zauber auszutreiben. Des Pudels Kern erschließt sich dank Praschmas Einspielern auf einzigartige Weise. Apropos des Pudels Kern: Oliver Möller interpretiert Mephisto als personifizierten schlechten Einfluss, dem sich Faust, bei dessen Auslegung sich Maximilian Strestik als versierter Sprecher erweist, ausgesetzt sieht.
Nele Sommer ist ein erstaunlich selbstbewusstes Gretchen, das für das Leid, das sie mitverursacht, geradestehen muss: In dieser sehr weltlichen Auslegung des Stoffes folgt auf Mephistos „Sie ist gerichtet.“ kein „Ist gerettet.“ aus dem Off. Ein besonderes Lob gebührt Laura Thomas, die in diversen Nebenrollen brilliert und Auerbachs Keller im Alleingang zum Beben bringt. - Witzig und tiefschürfend.
Termine
- „Faust“ ist am Samstag, 26. Oktober, wieder im Prinz Regent Theater, Prinz-Regent-Straße 50-60, zu sehen. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr.
- weitere Termine: Freitag, 1. November, 19.30 Uhr; Sonntag, 3. November, 18 Uhr; Sonntag, 8. Dezember, 18 Uhr; Mittwoch, 11. Dezember, 19.30 Uhr; Donnerstag, 12. Dezember, 19.30 Uhr.
- Karten gibt es unter Tel.: 77 11 17.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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