„Ein Dokument der Ungeduld“ - Wolfgang Thierse predigt Sonntag in der Harpener Vinzentiuskirche
Mit Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse predigt am kommenden Sonntag, 7. Juli, um 10 Uhr, ein prominenter Bundespolitiker und ein überzeugter katholischer Christ in der über 1000-jährigen St. Vinzentius-Kirche an der Kattenstraße in Bochum-Harpen.
Er steht für ein vernünftiges Verhältnis zwischen Kirche und Staat und weiß um die Bedeutung christlicher Überzeugung für ein politisches Handeln, das die Menschenwürde in einer Gesellschaft nur in der gleichzeitigen Verwirklichung von Freiheit und Solidarität geachtet sieht.
Als Mitunterzeichner der Ökumene-Initiative steht er auch für die Unzufriedenheit an der Kirchenbasis über verkrustete Kirchenstrukturen. Aus seiner Sicht ist der Aufruf ein „Dokument der Ungeduld“. Seine Kanzelrede zum Thema, „Über die Tugend der ökumenischen Ungeduld“, öffnet im Vorfeld Spekulationsspielräume. Passen „Tugend“ und „Ungeduld“ zusammen, verträgt sich das „sittlich Gute“ mit Hast, Sehnsucht oder gar „Zappeligkeit“, wenn über Ökumene nachgedacht wird?
Die aktuelle Ökumene-Diskussion ist vielschichtig und dreht sich immer stärker um die Fragen, wie viel Verschiedenheit ist gemeint oder verträglich, wenn über „…ein Gott, ein Glaube, eine Kirche“ gesprochen wird? Wo steht der „ungeduldige“ katholische Christ Wolfgang Thierse, der für Toleranz und Freiheit in der ehemaligen DDR sehr viel gewagt hat und der sicherlich nicht für eine „lauwarme Religion“ steht.
Der Gottesdienst wird musikalisch von der Sopranistin Elisabeth Esch und weiteren Mitwirkenden eingerahmt. Nach dem Gottesdienst besteht im Gemeindehaus die Möglichkeit, mit Wolfgang Thierse ins Gespräch zu kommen.
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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