Dreimal in Bochum: Newcomer Joris im Interview
Mit seinem Debüt-Album „Hoffnungslos Hoffnungsvoll“ stieg Newcomer Joris Ende April direkt auf den dritten Platz in die offiziellen deutschen Album-Charts ein und spätestens beim Titel „Herz über Kopf“ können die meisten bereits mitsummen. Aktuell tourt Joris durch die Republik und wird auch mehrmals in Bochum Halt machen.
Der Festivalsommer ist angebrochen und Bochum Total 2015 rückt näher. Hier wird Singer / Songwriter Joris seinen ersten großen Auftritt in Bochum hinlegen. Im Interview spricht er über seine Zeit als Backliner, intensive Gefühle, Lebenslust und seine ersten Berührungspunkte mit Bochum.
Du bist bereits seit Anfang Mai auf Tour. Wie fühlt es sich an, deine Musik jetzt vor so vielen Menschen zu spielen?
Joris: In den vergangenen zwei Jahren habe ich an meinem Debüt-Album gearbeitet und die Musik nur für mich selbst und gelgentlich mit meiner Band im Studio machen dürfen. Jetzt tauche ich in eine völlig andere Welt ein. Die Leute wollen meine Musik hören und meine erste kleine Tour ist komplett ausverkauft.
In Bochum machst du gleich mehrmals Halt. Verbindest du etwas mit unserer Stadt?
Joris: (lacht) Vor zwei Jahren habe ich mit einer anderen Band in der Zeche gespielt. Das Publikum bestand genau aus zwei Leuten. Das war für uns und wohl auch für die zwei eine sehr intensive und skurrile Erfahrung.
Bochum könnte also eine Art Schreckgespenst sein, allerdings bin ich gleich dreimal bei euch. Zuerst bei Bochum Total, dann beim ZFR gemeinsam mit Clueso und im Oktober im Bahnhof Langendreer. Also könnte man Bochum beinahe schon als zweites Zuhause bezeichnen.
In diesem Jahr stehst du selbst auf den Bühnen Deutschlands. Warst du in den vergangenen Jahren auch Festivalbesucher?
Joris: Als Jugendlicher war ich in Vlotho, meinem Heimatdorf, auf kleineren Festivals unterwegs. Aber eigentlich habe ich in meiner Zeit als Backliner lieber hinter den Bühnen im Dreck gesessen und Gitarren gestimmt.
Dein Album trägt den Titel „Hoffnungslos Hoffnungsvoll“, wie kam es zu dem Namen?
Joris: Der Titel ist ja auch gleichzeitig ein Song auf der Platte. Ich habe mich lange damit beschäftigt und in der Kombination heißt es ja letztendlich unglaublich hoffnungsvoll. Das Album ist voller Gegensätze. Ich selbst bin ein sehr lebensfroher Mensch, aber das Traurige gehört einfach dazu.
Du schreibst alle deine Songs selbst. Gibt es Lieblingsorte, an denen du besonders kreativ sein kannst?
Joris: Das ist ganz unterschiedlich. Ich komme ja vom Land und brauche eine gewisse Weite und Ruhe. Meistens sitze ich abends an der Gitarre oder am Klavier. Die Fragmente, die ich dabei entwickle kann ich dann später wieder herausholen. Gute Ideen kommen aber meistens einfach aus den Begebenheiten des Lebens.
Gibt es einen Titel auf deinem Album, den du besonders herausstellen möchtest?
Joris: Nein. Es kommt ganz auf die Stimmung an. „Wie man es auch dreht“ ist zum Beispiel ein Song, der für mich gut zu einer Party am See mit Familie und Freunden passt. Aber auch die intimeren Stücke sind für mich sehr wichtig: „Im Schneckenhaus“ habe ich geschrieben, als ich mich mit zwei Todesfällen in der Familie auseinandergesetzt habe. Wenn ich ihn spiele, schätze ich besonders die Energie, die dieses Lied erzeugt. Selbst die Barleute sind mucksmäuschenstill.
Und zum Abschluss: Worauf dürfen sich die Bochumer Fans besonders freuen?
Joris: Wenn ich komme, bringe ich eine extrem gutaussehende Band mit. Ich freue mich besonders auf die Energie zwischen Publikum und Bühne und davon wird es eine Menge geben!
Mehr zu Joris gibt es hier
Überblick
Bochum Total 2015: 5. Juli, 20.15 bis 22 Uhr, 1Live Bühne
Zelfestival Ruhr 2015: 3. September, ab 19 Uhr, Einlass 18 Uhr
Bahnhof Langendreer: 20. Oktober, 20.15 Uhr
Autor:Lauke Baston aus Wattenscheid |
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