Die Welt zu Gast an der Jahrhunderthalle

Brachte mit „Aicha“ die Welt zum Tanzen: Khaled. | Foto: Foto: Veranstalter
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Premiere für „Ruhr International“

„Kemnade International“ ist tot - es lebe „Ruhr International“: Als Nachfolger des traditionsreichen Festivals, das 1974 erstmals auf der Wasserburg Kemnade gefeiert wurde, geht am Samstag und Sonntag, 26. und 27. Mai, zum ersten Mal „Ruhr International“ an den Start - eine bunte Party für Menschen aller Nationalitäten rund um die Jahrhunderthalle. Der Eintritt ist frei - lediglich das Konzert von Top-Star Khaled am Sonntagabend ist kostenpflichtig.
Die Love-Parade-Katastrophe in Duisburg markierte auch das Ende von „Kemnade International“ in seiner gewohnten Form: Strengere Sicherheitsauflagen machen eine derartige Großveranstaltung auf einem Areal wie dem der historischen Wasserburg unmöglich. Nach einem „Zwischenspiel“ am Kemnader See im letzten Jahr hat das Festival nun an der Jahrhunderthalle seine neue Heimat gefunden. „Ich sehe das als große Chance“, so Heiko Schwegmann vom veranstaltetenden Bahnhof Langendreer.
Vor allem mit ihrer Lage punkten Westpark und Jahrhunderthalle: Zentral und in einem Stadtteil mit hohem Migrantenanteil gelegen, gut erreichbar mit dem ÖPNV. „Da sind wir nah dran an den Menschen, die wir erreichen wollen.“ Der Zuspruch der Migrantengruppen und -Organisationen, die seit jeher mit Informationsständen, Kunsthandwerk, kulinarischen Spezialitäten und vor künstlerischen Darbietungen das Rückgrad des Festivals bilden, war enorm. „Wir waren erst skeptisch, ob die Gruppen den zweiten Umzug mitmachen.“ Eine unbegründete Sorge, wie sich inzwischen gezeigt hat: Die 54 Stände, die zur Verfügung stehen, sind seit Wochen vergeben, und weit mehr Kulturbeiträge, als letztlich ins Programm passten, wurden angeboten.
Das Programm (Samstag ab 14 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr) auf den zwei Innen- und der Außenbühne ist breit gefächert: ob deutsch-türkische Lesung oder Slam-Poetry aus Afghanistan, Street-Art oder Bollywood-Sounds - der Mix macht‘s. Und auch die kleinen Besucher kommen nicht zu kurz: Die IFAK bietet am Samstag von 14 - 19 Uhr und am Sonntag von 13 - 18 Uhr ein Mitmachprogramm im Zirkuszelt an, der Zirkus RatzFatz präsentiert am Samstag um 16 Uhr sein neues Programm und das Theater Traumbaum erklimmt am Sonntag um 16 Uhr die „Himmelsleiter“.
Musikalisch führt die Reise rund ums Mittelmeer, nach Indien, nach Afrika und in die Karibik. Neben traditionellen Klängen - etwa anatolischen Volksliedern mit Hüsnü Isik (Sa, 18.15 Uhr) oder afrikanischen Trommeln (Tam Tam d‘Afrique, So, 16 Uhr) gibt es Soul, Funk und Blues mit „Yemen Blues“ (Sa, 21.30 Uhr), Indische World Beats mit „The Raghu Dixit Project“ (Sa, 18.30 Uhr) oder Urban Brass mit „Moop Mama“ (So, 17.30 Uhr).
Partyhöhepunkt am Samstag ist die „Funkhaus Europa Party“ mit dem Electro Swing Club ab 23 Uhr bei freiem Eintritt. Die Global Player laden zum Tanzen ein und präsentieren DJ Kormac aus Dublin. Unterstützt wird er durch Katja Kubikowa und Kosta Kostov, zwei beliebte DJs vom Funkhaus Europa Soundsystem.
Höhepunkt des Festivals ist der Auftritt von Khaled, König des Rai, am Sonntag, 27. Mai, um 21 Uhr, der durch seinen Song „Aicha“ in den 1990ern zum globalen Popstar wurde. Dieses Konzert ist die einzige Veranstaltung bei Ruhr International, die kostenpflichtig ist.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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