200 Jahre schönes Wetter
Die Stadt Wetter an der Ruhr ist eine Wiege der Industriekultur - Ein Rundgang in der Freiheit
Vor über 200 Jahren begründete der Industriepionier Friedrich Harkort zusammen mit Heinrich Kamp in Wetter an der Ruhr die Mechanische Werkstätte Harkort & Co. Beide Männer wollten fortschrittliche englische Technik nach Deutschland bringen und so die Industrialisierung in Gang setzen. Der preußische König unterstützte das Unternehmen und verkaufte ihnen die Burg Wetter in der Freiheit zu einem vergünstigten Preis. Für das nötige Know-how reiste Harkort im Juni 1819 mit einem englischen Ingenieur nach Großbritannien, wo er Fabriken besuchte sowie Werkzeuge und Maschinen kaufte. Ebenso warb er Fachkräfte für seine Mechanische Werkstätte Harkort & Co. in Wetter an. Arbeitersiedlungen entstanden, manche Arbeiter aus der Umgebung wanderten täglich zwei Stunden zur Arbeit in der Freiheit hin und wieder zurück nach Hause. Die Fabrik lieferte erste Dampfmaschinen, anfangs für den Bergbau. Der Kohleabbau im Tiefbau wurde durch seine Pumpen, Dampfmaschinen und Eisenbahnschienen erst möglich. Die Mechanische Werkstätte gewann Kunden weit über das Ruhrgebiet hinaus. Innerhalb seines Betriebs schuf eFriedrich Harkort eine Betriebskrankenkasse nach dem Vorbild der Berggewerkschaftskassen.
1834 verkaufte Friedrich Harkort seine Firmenanteile an seinen Partner Heinrich Kamp, der das Unternehmen als „Mechanische Werkstätte Kamp & Co.“ weiterführte. Harkort selbst wendete sich der Politik, vor allem der Sozialpolitik zu und gab dem Eisenbahnbau in Deutschland wichtige Impulse.
Zu seinen Frühtaten auf sozialem Gebiet gehörte innerhalb seines Unternehmens die Schaffung einer Betriebskrankenkasse .
Die Harkort'sche Maschinenfabrik ging später in der Deutschen Maschinenbau Aktiengesellschaft (DEMAG) auf, die heute 200 Jahre spannende und wechselhafte Industriegeschichte in der Stadt Wetter an der Ruhr feiert.
Bilder: Ein Rundgang in der Freiheit
Thea Struchtemeier
Autor:Thea Struchtemeier aus Bochum |
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