Unerwartete Wende
Die Mordserie im Bermuda3Eck geht weiter




Mord im Bermuda3Eck,

3 Monate später:

Teil Zwei ….

Längst war Silvia nach Bochum zurückgekehrt.
Ihre Altlast aus dem Kofferraum hatte sie mühelos entsorgen können. Ohne mit der Wimper zu zucken,hatte sie Nummer 5 (sie nannte ihre Opfer stets Nummer) im Moor versenkt.
Nummer, weil sie es nicht anders verdient hatten.
Ironie, dass Nummer genau das beschrieb, was sie von ihr wollten.
Verdient sind sie im Moor, dem stillen Eckchen, ihr Zweites Bermuda, versunken.
Dort war nie wieder etwas aufgetaucht.
Ihre Gummistiefel standen wieder blitzblank bereit.
Bereit für was?
Morden war gestern,ihre Moortreter hatten ausgedient.
Rudi hatte sie nun jedes Wochenende besucht.
Ihre Beziehung schien so besonders.
Ein Gläschen Wein am Kamin, endlose Gespräche, lange, ausgedehnte Spaziergänge.
Rudi liebte das Moor und so gingen die zwei gerne an ihrem Friedhof entlang.
,,Ruht sanft. Jungs" pflegte sie leise zu murmeln.
Wer hätte gedacht, das ihr neues Leben dort anfangen würde, wo die Vergangenheit ruhte.
Nun,nichts ist perfekt.
Gerade war sie nach Bochum zurückgekehrt, es gab noch viel zu tun.
Kisten über Kisten ließen daheim den Wohnraum ungemütlich wirken. Nachdenklich begab sie sich ins Bad.
Vor dem Spiegel machte sie halt.
Was ihr da entgegen schaute, gefiel ihr.
Wusste sie doch, dass sie zu der Sorte Frauen gehörte, die auf Männer wirkte wie ein Streichholz auf Zigaretten.
Ihr blendendes Aussehen, ihre Kumpelhaftigkeit, machten sie stets zum Mittelpunkt, so der Typ Frau,der jeder Nebenbuhlerin Haare auf den Zähnen wachsen ließ.
Einfach Klasse, befand sie sich selbst. 
Ein Klingeln riss sie aus ihren selbstgefälligen Betrachtungen.
Ach ja, das war sicher der Interessent für ihre Eigentumswohnung mitten im Herzen des Bermuda3Ecks,das hatte sie schlichtweg vergessen.
Sie öffnete die Tür, vor ihr stand so ein muskelbeladenes Paket Mann, Motto: fit wie ein Turnschuh.
Sein breites Grinsen zeigte seine gelben Raucherzähne.
Angewidert versuchte sie, nicht zu sehr auf seine ungepflegte Erscheinung zu sehen.
Ohne Ansage trat er ein, schaute sich abschätzend in Silvias Wohnung um, wohl nicht so seins.
Lediglich das Tageslichtbad und das riesige Schlafzimmer hatten es ihm angetan.
Besonders das Bett, riesig und verlassen stand es im Raum.
,,Der Zuschnitt der Räume, naja, Lage gut, wegen der Lage war er hier.
Knapp und kurz, melde mich gelegentlich."
Ein anerkennender Blick glitt über ihren  Körper.
Unwillig zog sie die Brauen in die Höhe.
Widerling ,dachte sie.
,,Mit dem Preis müssen Sie aber runter", sprach es aus und war noch vor der Antwort null Komma nichts verschwunden.
Blödmann, aber ärgerlich, wie schleppend sich der Verkauf gestaltete .
Sie benötigte das Geld, es eilte.
Die Umzugskisten standen gepackt bereit.
So schnell wie möglich wollte sie bei ihrer neuen Liebe leben.
,,Rudi ,ich bin bald bei Dir."  
Doch heute wollte sie noch einmal losziehen, erst einmal auf ein paar Cocktails ins Bermuda.
Gestylt und froher Dinge machte sie sich auf den Weg.
Nur ein paar Schritte und sie stand in der ,,Anderbar".
Entspannt nahm sie Platz, nach ein paar Drinks und einem Flirt überkam sie eine wohlige Wärme.
Das neue Leben würde wunderbar.
Noch einen Manhattan und dann auf nach Hause.
Wie viel sie letztlich getrunken hatte, merkte sie beim Begleichen der Rechnung.
Sie stand auf, dann verlor sie das Bewusstsein.
Als Silvia wieder zu sich kam, befand sie sich in einer kleinen stickigen Bude, der Flirt vom Abend dicht über sie gebeugt.
,,Na Süße,habe dem Barmann gesagt, dass wir ein Paar sind.
Kein Problem, konnte dich einsacken.
Sag mal, kennst du mich eigentlich noch?"
Ratlos schaute Silvia ihr Gegenüber an.
Plötzlich dämmerte es ihr, ,,Psychiatrie Bochum", wie ein Blitz traf es sie.
Sechs gemeinsame Monate Therapie.
,,Na Mädel, nur keine Aufregung."
Du verschaffst mir eine weitere tolle Nacht und dann sehen wir weiter. Hast einen Neuen, habe ich gehört.
Weiß er eigentlich?
Das war das Stichwort !
Ihr Blick fiel auf den Messerblock.
Sie riss ein Küchenmesser heraus und rammte es mit voller Wucht in seinen vermoderten Körper.
Still, ganz still war es nun.
Er sackte zu Boden.
Ungerührt schaute sie auf ihn.
Dann eben ,,Nummer 6".
Hat er sich verdient, was nimmt er sich heraus?
Ist doch wahr.
Leise murmelte sie: ,,Ich bin nicht krank.
Mir geht es blendend, Ärzte irren.
Hört man doch immer wieder.
Meine Tabletten habe ich längst abgesetzt.
Von wegen Schizophren, gut ging es ihr, gut, es ging ihr immer gut.
Nur bevor sie zu Rudi fuhr, musste sie den kleinen Umweg übers Moor fahren.
Aber sonst ging es ihr gut, sonst ging es ihr gut, wie immer ….

Autor:

Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum

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