Der Internationale Tag der älteren Menschen lockt 2018 mit bewährten Aktionen und einigen Neuerungen
„Was genau die Knappen beim Internationalen Tag der älteren Menschen am 1. Oktober machen, soll eine Überraschung sein“, sagt Werner Nettler vom Bergmanns-Kameradschafts-Verein Glückauf Gerthe 1891. Doris Brandt von der Offenen Altenarbeit der Diakonie, die für die Organisation des Weltseniorentags in Bochum verantwortlich ist, hat allerdings eine Bitte: „Wer noch eine Bergmannstracht zu Hause hat, möge sie bitte anziehen.“
Die Geschichte des Steinkohlenbergbaus endet in Deutschland in diesem Jahr. „Da viele Senioren ehemalige Bergleute sind“, erklärt Doris Brandt, „wollen wir diese Gruppe am 1. Oktober ausdrücklich einbeziehen.“ - Ansonsten wird an liebgewonnene Seniorentagstraditionen angeschlossen: Seit 2015 wird in jedem Jahr ein Flashmob veranstaltet. Während im vergangenen Jahr emsig geprobt wurde, um die Choreographie umsetzen zu können, gibt es in diesem Jahr jedoch eine Neuerung zu vermelden: „Die Schrittfolge ist so einfach, dass jeder sofort mittanzen kann. Wir bieten auch eine Choreographie im Sitzen an.“ Als Musik dient wieder „Spark of Life“, ein Popsong mit lateinamerikanischen Elementen, der eigens für den Weltseniorentag komponiert und getextet wurde.
Viele deutsche Städte greifen die Idee des Flashmobs, die ursprünglich in Hamburg entwickelt worden ist, inzwischen auf, wie Doris Brandt weiß: „Herne und selbst Borkum sind dabei.“ In Bochum ist wieder der Platz an der Pauluskirche Ort des Geschehens. Die Organisatoren sind jedoch auch für schlechtes Wetter gerüstet. „Im letzten Jahr hat es geregnet“, erinnert sich Doris Brandt und erklärt, „sollte das in diesem Jahr wieder der Fall sein, gehen wir erneut in die Pauluskirche.“
Mitbringfrühstück zur Einstimmung
Bevor um 11 Uhr beim Senioren-Flashmob getanzt und geschunkelt wird, kann man sich beim Frühstück im Seniorenbüro Mitte am Springerplatz erst einmal stärken. „Kaffee und Brötchen werden gestellt, alles Weitere bringen die Teilnehmer mit“, erläutert Doris Brandt. So eingestimmt, geht es zum scheinbar spontanen Blitzauflauf an der Pariser Straße im Herzen der Innenstadt.
Und auch in diesem Jahr wird wieder der Weltseniorentagsbriefkasten geleert. Jeder Anwesende bekommt am 1. Oktober einen Brief von einem älteren Menschen, den er nicht persönlich kennt. Diese Briefaktion findet bereits zum dritten Mal statt und Doris Brandt kann vermelden: „Es sind schon viele Briefe eingetroffen. Auch einige Senioren von den Philippinen machen mit.“
Die Verbindung nach Südostasien hat ihre Gründe. „Eine philippinische Kollegin“, verrät Doris Brandt, „die drei Jahre in Deutschland war, ist vor einiger Zeit in ihre Heimat zurückgekehrt und hat die Idee des Weltseniorentags dorthin gebracht. Sie hat auch Originalbriefe aus Deutschland auf die Philippinen mitgenommen, die manchmal auch kleine Geschenke wie Glanzbilder enthalten.“
Freude bereiten und Mut machen
Der Brief sollte Freude bereiten und Mut machen. „Meine philippinische Kollegin erklärt ihren Landsleuten die Briefe und gibt dabei auch Hinweise zur deutschen Kultur. Wenn ich selbst die Briefe in Seniorenkreisen lesen lasse, erkläre ich die Hintergründe“, gibt Doris Brandt Einblick in ihre Arbeit, „schließlich waren in der Vergangenheit auch Briefe aus Sri Lanka, Tansania oder Chicago dabei.“
Sie hat in den vergangenen Jahren eine deutliche Entwicklung festgestellt: „Viele Schreiber sind schon zum dritten Mal dabei und die Briefe werden immer persönlicher. Damit ist immer die Hoffnung verbunden, dass der jeweilige Brief an den richtigen Empfänger gelangt, der vielleicht sogar den Eindruck hat, der Brief sei speziell für ihn geschrieben worden. Da entsteht eine richtige Gemeinschaft. Wer möchte, kann seine Adresse angeben, dann kann ich einen Antwortbrief weiterleiten.“
Nach der Leerung des Weltseniorentagsbriefkastens besteht die Möglichkeit, ins Pauluscafé einzukehren und dort die Briefe gemeinsam zu lesen. Da einige Briefpartner von den Philippinen stammen, hat Doris Brandt eine Bitte: „Wer Tagalog, die Sprache, die auf den Philippinen gesprochen wird, beherrscht, könnte uns als ehrenamtlicher Übersetzer behilflich sein.“ - Menschen mit guten Englischkenntnissen sind als Helfer ebenfalls willkommen. „Auch wer wenig Zeit hat, kann mitmachen“, beruhigt Doris Brandt, „es genügt völlig, einen Brief zu übersetzen. Wir suchen zudem Menschen mit Kenntnissen in Singhalesisch, Tamil, Türkisch oder anderen, auch eher ungewöhnlichen Sprachen.“ - Auf das die Botschaft ihre Adressaten auch wirklich erreicht.
Infos
Doris Brandt ist unter Tel.: 6104791 zu erreichen.
Wer einen Brief für den Weltseniorentagsbriefkasten beisteuern möchte, sollte diesen möglichst bis spätestens Montag, 24. September, an die Innere Mission – Diakonisches Werk Bochum e.V., Offene Altenarbeit, Doris Brandt, Heuversstraße 2, 44793 Bochum schicken. Per Mail können die Botschaften an diese Adresse geschickt werden: brandt@diakonie-ruhr.de.
Am Montag, 1. Oktober, wird der Internationale Tag der älteren Menschen bereits um 8.30 Uhr mit einem Mitmach-Frühstück im Seniorenbüro Mitte, Heuversstraße 2, eingeläutet. Eine Anmeldung unter Tel.: 92 78 63 90 ist erforderlich.
Um 11 Uhr beginnt der Senioren-Flashmob an der Pauluskirche, Pariser Straße 4-6. Sollte das Wetter nicht mitspielen, kehren die Teilnehmer in der Kirche ein.
Im Anschluss an den Flashmob und die Leerung des Briefkastens hat in jedem Fall das Café der Pauluskirche geöffnet.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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