Entwertung der Kulturen
Der faustische Geist der Westgemeinschaft - Entwertung der Kulturen

Der faustische Geist der Westgemeinschaft
oder die Entwertung der Kulturen

Gut, diese unsere Hochkultur hat Macht, Einfluss und Kapital, sonst wäre sie nicht zur Hochkultur geworden, wenn man auch bedenken muss, wie denn ihr Reichtum zustande gekommen ist. Gehen wir mal davon aus, sie hat verdient, was sie verdient hat und ziehen einen Stopp vor der brutalen geschichtlichen Entwicklung, doch...
Falls Herr Spengler mit dem Untergang des Abendlandes recht gehabt hätte, unsere Hochkultur befände sich im Untergang, was viele Denkende jetzt auch wieder annehmen, so scheint sein Begriff von Kulturen doch recht eng gefasst, gerade auch wenn er sie als zyklische Phänomene betrachtet.
Nein, es gab und gibt nicht nur einige wenige Kulturen, mögen sie in ihrer Epoche auch bedeutend sein, doch dabei kann man es nicht bewenden lassen.
Ein Parallelgeschehen von Kulturen hat immer und überall gegeben wie die guten Zellen eines gesunden Baumes Frucht tragen, auch wenn sie noch so klein sind, doch keineswegs wertlos und unbedeutend für das Wachstum der Natur insgesamt.
Den Blick auf die vermeintliche Größe eigener Macht zu lenken, sich danach auszurichten, um zu partizipieren, verhindert die Sicht auf die ebenso existierenden Zwischenräume, die etwas lebendig halten, was in der Größe der Westkultur abhanden gekommen ist.
Kulturen oder Systeme neigen dazu, unterzugehen, wenn ihre Ausbreitung unüberschaubar wird, da mag Spengler recht haben, und sich nur durch Macht und Gewalt weiter erhalten und steuern lassen, die Unmündigkeit der Menschen eingeschlossen. Im Untergang ist eben das einzige Mittel die Gewalt.
Doch die Grundlagen des Lebendigen befinden sich in den Nischen, zwischen dem Offensichtlichen, im Kleinen.
Wenn der faustische Geist in seiner Hybris und nihilistischer Weltabgewandtheit wie auch einige Kreise in der Westgemeinschaft ein persönlichen Wirken überschätzt, da Wissen und Wissenschaft, Technik, zu „ des Pudels Kern“ brachten, und nicht, wie Goethe sagen würde, „zur sinnlichen Anschauung“, folgte die Zersplitterung und Atomisierung eben jener Systeme.
Und wenn Mephisto, das spielende Böse, spottet, bringt er es auf einen Punkt, warum Menschen nicht tun, was sie wollen ( Schopenhauer) und nicht Herr im eigenen Hause sind (Freud)
Denn - ein wenig besser würd er leben, hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben; er nennt's Vernunft und braucht's allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein.

Autor:

Ingrid Dressel aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.