„Garten der Erinnerung“ auf dem Friedhof an der Schattbachstraße
Der Erinnerung einen Ort geben
„In den letzten 30 Jahren hat sich die Bestattungskultur stark gewandelt“, erklärt Christian Zimmer, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg. Ein Beispiel aus jüngster Zeit ist der „Garten der Erinnerung“ auf dem Evangelischen Friedhof Schattbachstraße, der seit Mai 2020 besteht.
Der Friedhof an der Schattbachstraße wurde 1895 eröffnet, als der Friedhof in Ümmingen für die Evangelische Gemeinde zu klein geworden war. Nun besteht hier auch die Möglichkeit, Angehörige auf einem Naturpfad oder in Themengärten – einem Japan-, Bauern- oder mediterranen Garten - bestatten zu lassen. Dabei steht der Friedhof auch Familien offen, die gern ihre Angehörigen hier beisetzen lassen möchten, aber nicht evangelisch oder in Bochum ansässig sind.
„Solche Bestattungsgärten sind ein Friedhof im Friedhof“, erläutert Friedhofsgärtner Ralf Dreier. Friedhöfe mit besonderen Gräberfeldern sind dabei nur ein Beispiel für eine gewandelte Bestattungskultur, wie Pfarrer Zimmer einordnet: „Besondere Musik und Dekoration bei der Trauerfeier oder die Anfertigung eines Erinnerungsdiamanten aus der Asche des Verstorbenen sind andere Beispiele dafür.“
In den Themengärten ist sowohl eine Urnen- als auch eine Sargbestattung möglich. Der Naturpfad bietet dagegen ausschließlich die Möglichkeit der Urnenbestattung. „Unsere Bestattungsgärten“, erklärt Ralf Dreier, „werden zentral gepflegt. Da die Familien heute oft weit auseinander wohnen, ist das ein großer Vorteil.“ Und dass ein Garten, der als Symbol des Lebens gilt, als Grabstätte genutzt wird, hat seinen besonderen Sinn. „Schließlich hat der Tod nicht das letzte Wort“, formuliert Pfarrer Zimmer das christliche Credo.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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