Junges Schauspielhaus zeigt „Ton“
Das Wesen der Kreativität
Die Schauspielerin Karin Moog, die auch Bildende Kunst studiert hat, und die Musikerin Maika Küster zeigen im Theaterrevier an der Prinz-Regent-Straße, der Spielstätte des Jungen Schauspielhauses, unter der Regie von Barbara Kölling die Performance „Ton“, die fast ohne das gesprochene Wort auskommt und für Theaterfans ab zwei Jahren gedacht ist. Sie ist aber auch für ältere Kinder und Erwachsene unbedingt empfehlenswert.
Karin Moog erschafft aus Ton Gesichter und zeigt, was das Wesen der Kreativität ausmacht: der ungeformten Materie Gestalt zu geben. Unter Zugabe von Wasser wird aus dem Ton eine glitschige Masse, die sich immer neu bearbeiten lässt – und was entsteht, kann ebenso schnell wieder zerstört werden. Der gebrannte Ton sondert Staub ab, wenn man ihn berührt. So geht es in „Ton“ nicht zuletzt um Werden und Vergehen.
Die Musik, die Maika Küster dazu macht, erinnert mal an Björk, mal an Laurie Anderson und ist doch eigenständig. Die Musikerin begleitet Karin Moogs Aktionen mit überraschenden und doch seltsam vertrauten Sounds. So gibt „Ton“ Einblick in den Prozess, bei dem die Umwelt durch Kunst gestaltet wird. Am Ende haben die Kinder – und auch die Erwachsenen – aus dem Publikum die Gelegenheit, selbst ein Stück Ton zu bearbeiten. Davon abgesehen ist „Ton“ jedoch kein Mitmachtheater, regt das junge und erwachsene Publikum aber umso mehr zur inneren Teilnahme an. Unbedingt empfehlenswert.
Infos
- Zurzeit sind noch keine weiteren Vorstellungen von „Ton“ terminiert.
- Der aktuelle Spielplan ist auf: schauspielhausbochum.de zu finden.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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