Das Ungesagte drängt ans Licht: In den Kammerspielen kommt heute "Träum weiter" auf die Bühne
"In 'Träum weiter'", erklärt Dramaturg Sascha Kölzow, "geht es um grundsätzliche menschliche Themen. Der Migrationshintergrund der Figuren spielt nur eine nebengeordnete Rolle."
"Das Thema kulturelle Diversität hat Regisseurin Selen Kara bereits in ihrem Liederabend 'Istanbul' aufgegriffen; diesmal wollten wir etwas Anderes: Es geht um die Fragen nach sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität und darum, dass sich gerade diejenigen Menschen, die einander am nächsten stehen, die wichtigsten Dinge nicht sagen können. Die Leitfrage könnte lauten: Wie blind ist man füreinander?"
Nesrin Samdereli hat mit "Träum weiter" erstmals ein Bühnenstück verfasst. Eine Unbekannte ist die Dortmunderin jedoch nicht: Als Drehbuchautorin hat sie für "Almanya -Willkommen in Deutschland" aus dem Jahre 2011 den Deutschen Filmpreis in Gold erhalten. "Träum weiter" hat die 1979 geborene Autorin im Auftrag des Schauspielhauses geschrieben; das Stück erlebt an der Königsallee seine Uraufführung.
Neue Gesichter an der Königsallee
Vedat Erincin, der in "Almanya" den Großvater Hüseyin spielt, ist auch bei "Träum weiter" mit dabei. Auf der Bühne steht auch Almila Bagriacik, die in Zukunft im Kieler "Tatort" ermitteln wird. Auch Anne Eigner ist am Schauspielhaus ein neues Gesicht. Dennis Herrmann, Veronika Nickl, Sabine Osthoff und Henrik Schubert sind dem Bochumer Theaterpublikum dagegen wohlvertraut.
Gemeinsam agieren sie in einer "Komödie der Zwischenzustände", wie Kölzow "Träum weiter" charakterisiert: "Dass die Tochter ins Koma fällt, ist kein Zufall - sie bewegt sich zwischen Leben und Tod. Durch unsere Drehbühne können wir auch ihre Erinnerungen ins Spiel einbeziehen. All das Unausgesprochene findet seinen Weg an die Oberfläche."
Termine
Die Premiere von "Träum weiter" findet am Samstag, 24. Februar, um 19.30 Uhr in den Kammerspielen, Königsallee 15, statt. Es gibt noch Restkarten.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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