Bochumer Schauspielhaus

Das DASEIN des Theaters ausschöpfen - eine Würdigung zum Tod von Frank-Patrick Steckel!

Die Ära des Bochumer Intendanten und Regisseurs Frank-Patrick Steckel begann 1986 und endete 1995. Er starb jetzt mit 81 Jahren am 25. Juni 2024.
Ein amerikanischer Lyriker schrieb einmal: "Im Wald traf ich auf zwei verschiedene Wege, und ich nahm den weniger begangbaren, und das entschied mein ganzes Leben."
Dieses Lebensmotto verinnerlichte auch Frank-Patrick Steckel- ein rebellischer Geist- ein politisch Linker - und über dem Bochumer Theater wehte die rote Fahne - zum Ärger der Bochumer Kommunalpolitiker!
Steckel sagte u.a. in einem Interview: "Es muss sich ja nicht jeder das Leben so schwermachen, wie unsereiner das tut"! Es gehörte einfach zu seinem Wesen - zu seiner Persönlichkeit!
Das Theater war für Frank-Patrick Steckel immer ein Ort der politischen Auseinandersetzung; seine
Inszenierungen, seine Diskussionen mit dem Publikum, z.B. zu Brechts "Trommeln in der Nacht", belegen das, als er u.a. sagte: "Wir sind doch gar nicht so weit auseinander"! Für Steckel -und das war für ihn bezeichnend- war stets die herrschaftsfreie Kommunikation "auf Augenhöhe" mit den Diskutanten sehr wichtig!
Aber umso trauriger war die Tatsache, dass sich die hiesigen "Berufskritiker" in der Abschlussdiskussion 1995 mit Steckel auffällig zurückhielten!
So endet das DASEIN von Frank Patrick Steckel - mit der Treue zu seinen eigenen Prinzipien!
Schließen  möchte ich mit einigen Zeilen aus Brechts Gedicht "An die Nachgeborenen"-  als Würdigung für Frank-Patrick Steckel:
"Ach, wir, die den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit, konnten selber nicht freundlich sein."
"Ihr aber, wenn es soweit sein wird, daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist,
Gedenkt unser - mit Nachsicht."