Christuskirche: Kein Raum der Gewalt - Künstlerische Auseinandersetzung mit dem 11. September

Mit der Ilias beschäftigt sich Arne Nobel schon lange - hier eine Szene aus „Nach Troja: III“ aus dem Theater Rottstr5. | Foto: Theater Rottstr5
  • Mit der Ilias beschäftigt sich Arne Nobel schon lange - hier eine Szene aus „Nach Troja: III“ aus dem Theater Rottstr5.
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Die Christuskirche selbst ist ein Denkmal gegen Gewalt - durch Bombenangriffe im Krieg zerstört, blieb nur der Turm unversehrt. Jetzt wird dieses Denkmal zur Bühne für die Premiere einer spartenübergreifenden Kunstaktion ab dem 11. September, die sich mit Gewalt in jeder ihrer Erscheinungsformen auseinandersetzt.

„Wir schaffen nicht ein Theater in der Kirche, sondern einen Kunstspielplatz an sich“, so Christof Wieschermann, Vorsitzender des Kuratoriums der Christuskirche.
„Kein Raum der Gewalt“ heißt das fünftägige Projekt, das Malerei, Installation, Fotografie, Bildhauerei und Gestaltung verbindet und ganz nebenbei zeigt, über welch großes und vielfältiges künstlerisches Potential Bochum verfügt. Denn alle teilnehmenden Künstler kommen aus Bochum oder haben bereits früher in Bochum gewirkt. Unter den Mitwirkenden sind Fotografen wie Birgit Hupfeld, bildende Künstler wie Monika Ortmann und Lena Schwarz sowie Thomas Anzenhofer, der gemeinsam mit Andreas Bittl und Dagny Detwatz das Konzert „Songs from Love and War“ gestaltet. Ein Wiedersehen gibt es mit Jürgen Kruse, der nicht nur das Plakat gestaltete, sondern auch das Stück „Troja - Fieber“ liest.
Die Gesamtleitung hat Arne Nobel, Mitbegründer des Theaters Rottstr5, der sich dafür erneut mit einem Thema beschäftigt, das ihn schon lange umtreibt: Troja. Gemeinsam mit Schauspielern aus dem Dunstkreis des Off-Theaters wie Nermina Kukic, Björn Geseke oder Magdalena Helmig interpretiert er die Ilias des Homer neu im Kontext der Christuskirche. Arne Nobel schrieb für „Kein Raum der Gewalt“ ein neues Stück zu dem Troja-Zyklus: „Troja: Stille“, das im Rahmen der Kunstaktion am Donnerstag, 13. September, seine Uraufführung erlebt.
Zum Abschluss der Kunstaktion gibt es am Sonntag, 16. September, das Stück „Wir sind nicht das Ende“. Es ist ein Stück über die ratlos zurück gebliebene Ehefrau einer der Terrorpiloten des 11. September, Ziad Jarrah.
Eröffnet wird das Projekt am Dienstag, 13. September, um 19.30 Uhr mit einer Vernissage und einem Konzert unter dem Titel „Sound(e)scapes“. Ab Mittwoch, 12. September, ist die Kunstausstellung täglich von 15 bis 18.45 Uhr zu sehen.
Das Projekt soll nach den Willen der Macher keine einmalige Aktion bleiben, sondern sich jährlich wiederkehrend anhand verschiedener Stoffe der Theaterliteratur mit dem Grundthema auseinandersetzen. Im kommenden Jahr, so die Planung, soll das Programm um Karl Kraus‘ Tragödie „Die letzten Tage der Menschheit“ kreisen.

Das Programm:
DI, 11. September:
19.30 Uhr: Eröffnung; Konzert Sound(e)scapes; Vernissage.
DO, 13. September: 19.30 Uhr: Theater-Premiere „Troja - Stille“; anschließend: „Troja - Insel“ und „Troja - Heimkehr“
FR, 14. September:
19.30 Uhr: Lesung: „Troja - Fieber“ anschließend: „Troja - Stille“.
SA, 15. September:
19.30 Uhr: Tanz „Triyin Penelopes Dance“; anschließend Konzert „Songs from Love and War“
SO, 16. September:
19.30 Uhr: Theater „Wir sind nicht das Ende“; anschließend Finissage
täglich ab MI, 16. September: 15 - 18.45 Uhr: Ausstellung

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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