Literarisch-musikalisches Erlebnis
Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch im Schauspielhaus
Er gilt als einer der spektakulärsten Briefwechsel der Literaturgeschichte, als „literarische Sensation“ (Welt am Sonntag), als „epochale Korrespondenz“ (Süddeutsche Zeitung) und „mitunter hoch poetischer Liebesroman“ (Tagesspiegel): der gerade erst unter dem Titel Wir haben es nicht gut gemacht. veröffentlichte dramatische Schriftwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch. In den Kammerspielen des Schauspielhaus Bochum werden Auszüge am Donnerstag, 14. Dezember, um 19.30 Uhr als musikalisch-literarische Lesung auf die Bühne gebracht.
Ingeborg Bachmann und Max Frisch waren das berühmteste Paar der deutschen Literatur. Sie, die Dichterin aus Klagenfurt, die vor allem für ihre Lyrik und Hörspiele bekannt war. Er, der Schweizer Theaterautor und Romancier aus Zürich, 15 Jahre älter. 1958 schreibt er der „jungen Dichterin“, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist, und mit Bachmanns Antwort beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in rund 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden. Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos, intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur.
Die Lesung mit den Schauspieler*innen Veronika Nickl und Michael Lippold trifft eine einfühlsame Auswahl und umrahmt die Briefe mit Kompositionen von Satie, Nelson-Raney, Liszt und Jolivet, gespielt auf dem Piano von Ludwig Kaiser. Ein beeindruckendes und berührendes literarisch-musikalisches Erlebnis.
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