Bochum - Hotspot der Live-Kultur

Jahrespressetermin auf der Starlight-Bühne
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Neben dem Fußball, Herbert Grönemeyer und der Bergbautradition hat Bochum vor allem eines zu bieten: ein Musical-Theater mit den höchsten Besucherzahlen weltweit und damit einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde. Im nächsten Jahr läuft der Countdown für den dreißigsten Geburtstag des „Starlight Express“ im Juni 2018 mit jeder Menge besonderer Shows, die jetzt in der Jahrespressekonferenz vorgestellt wurden. Für Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch ist die Stadt auch deswegen ein „Hotspot der Livekultur“.

Menschen auf Rollschuhen als rollende Züge bei einem Wettbewerb der Eisenbahnen, verbunden mit einer Liebesgeschichte, live gesungen – Andrew Lloyd Webber und Regisseur Trevor Nunn setzen die Idee zu einer Erfolgsstory um, die 1984 ihre Welturaufführung in London, 1987 am Broadway und seit Juni 1988 in Bochum die Zuschauer in den Bann zieht. Mit 16 Millionen Besucher in Bochum hat das rasante Rollschuhmusical alle Rekorde gebrochen. Das Bochumer Theater entstand ausschließlich für diese eine Produktion und verschlang mehr als dreißig Millionen DM, von denen sich Stadt und Land 24 Millionen DM Baukosten teilten.
Eine neun Tonnen schwere Eisenbahnbrücke, speziell angepasste Rollschuhe aus jeweils 146 Einzelteilen für die Darsteller, über 500 Bewerber pro Jahr für eine Rolle im Musical, 18 Kilogramm schwere Kostüme, 800 Scheinwerfer – das sind nur einige Zahlen, die das Musical ungewöhnlich machen und Bochum im Laufe der Jahrzehnte eine gigantische Publicity beschert haben. Und nicht nur für Bochum, für das ganze Ruhrgebiet entwickelt sich die Story um Technik und Gefühl am alten Industriestandort zu einem Marketingrenner. Die Kulturwirtschaft sorgt für einen rasanten Strukturwandel im Revier. Nach der Beherbergungsstatistik IT NRW stiegen die Übernachtungszahlen in Bochum weiter – auf zurzeit 630.000 Gäste.

Kulturwirtschaft als Strukturwandel

Mit speziellen Shows soll in 2017 der Countdown für den dreißigsten Geburtstag im Juni 2018 anlaufen. Am 28. März wird die Show zum ersten Mal in der englischen Originalversion zu hören sein. Am 30. April gibt es das Rennen in den Mai, am 28. Mai wird in einer Goodbye-Show das alte Ensemble verabschiedet. Drei Tage später steht dann die Premiere des neuen Ensembles auf dem Showprogramm.
In den Sommerferien am 25. Juli gibt es eine Show nur für Kinder zwischen acht und 14 Jahren. Eltern und andere Begleitpersonen müssen draußen bleiben, können sich einen schönen Nachmittag gönnen oder in der Eltern-Lounge auf den Nachwuchs warten. Traditionell ist der Tag der offenen Tür am 29. August, dem letzten Ferientag. Am 24. Oktober schließlich gibt es eine Mitsing-Show für sangesfreudige Zuschauer. Auf großen Leinwänden stehen die Texte – falls sie jemand wirklich noch nicht auswendig kennt. Adventsshows an den Sonntagen im Advent mit weihnachtlichem Rahmenprogramm runden das Jahresprogramm 2017 ab.
Übrigens: Alle Theatersessel werden derzeit ausgewechselt und stehen ab Februar 2017 zum Erinnerungs-Verkauf. Auf Wunsch auch mit Unterschriften einzelner Darsteller. Und wer sich historische Züge im Original ansehen möchte – dem sei das Eisenbahnmuseum in Dahlhausen empfohlen. Und wer Rollschuh oder Inliner laufen möchte – die Ruhr-Inlinerbahn am Kemnader See ist auch nicht weit.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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