Schauspielhaus zeigt ab Samstag "Die Philosophie im Boudoir"
Auf den Spuren des Marquis de Sade
Nach dem großen Erfolg seiner Regiearbeit "Murmel Murmel" am Schauspielhaus realisiert Herbert Fritsch nun einen gänzlich anderen Stoff: Am kommenden Samstag, 22. September, geht um 19.30 Uhr die Premiere von "Die Philosophie im Boudoir" an der Königsallee über die Bühne. Es handelt sich um eine Bearbeitung des gleichnamigen Romans, den der Marquis de Sade 1795 veröffentlichte. "Ein ungewöhnlicher Text", so der Regisseur.
"Für mich ist de Sade vielleicht der Letzte, der noch freie Kunst gemacht hat", versucht sich Fritsch an einer Antwort, warum er sich des Stoffes, der ihn schon lange beschäftigt, gerade jetzt auf dem Theater annimmt.
Um eine vordergründige Aktualisierung gehe es ihm dabei aber gerade nicht. "Jeder Zuschauer", meint Dramaturg Vasco Boenisch, "wird eigene Anknüpfungspunkte zur heutigen politischen und moralischen Situation finden." Statt eines vordergründigen Ausreizens der sexuellen Ausschweifungen, die die literarische Vorlage bietet, verspricht Fritsch "Eleganz, Humor und Distanz zur Sache". Boenisch lockt das Publikum mit einem "schillernden Kunstfest". Er betont: "Dabei geht es aber durchaus auch um harte moralphilosophische Thesen." Auf eine eindeutige Message lasse sich die Inszenierung aber nicht festlegen, hebt Herbert Fritsch hervor.
Auf der Bühne stehen Svetlana Belesova, Jele Brückner, Anna Drexler, Anne Rietmeijer, Ulvi Teke und Jing Xiang.
Für die Premiere gibt es noch Restkarten. Infos unter Tel.: 3333-5555.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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