Alte Sehnsucht lebt auf: Uwe Fellensiek stellt am 19. Januar sein neues Album „Hinaus mit der Flut“ im Riff vor

Am Samstag, 19. Januar,  trifft Uwe Fellensieck im Bochumer Riff Kowalski und läutet damit das Revival der Kultband ein. Zusammen mit neu formierter Band wird das kommende Album „Hinaus mit der Flut“ vorgestellt und neben brandneuem Material werden auch bisher unveröffentlichte Kowalski-Songs den Saal rocken. | Foto: Molatta
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  • Am Samstag, 19. Januar, trifft Uwe Fellensieck im Bochumer Riff Kowalski und läutet damit das Revival der Kultband ein. Zusammen mit neu formierter Band wird das kommende Album „Hinaus mit der Flut“ vorgestellt und neben brandneuem Material werden auch bisher unveröffentlichte Kowalski-Songs den Saal rocken.
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„Ich habe noch was zu erledigen“, sagt Uwe Fellensiek, der Mann, den Fernsehdeutschland wohl vor allem aus seiner Zeit als Hauptkommissar Jupp Schatz aus der Krimiserie SK Kölsch kennen. Ihn allein auf diese Rolle zu reduzieren, würde dem Multitalent allerdings wahrlich nicht gerecht. Und die „Rechnung, die er noch offen hat“, bezieht sich dann auch auf seine musikalische Seite.

Denn eigentlich ist er als Musiker groß geworden. Mit sieben Jahren bekommt er seine erste Gitarre, mit 16 gründet er seine erste Band und fortan besteht sein Leben nur noch aus der Musik. Ende der 70er Jahre entsteht die Band Kowalski, 1980 erscheint die erste Platte. „Schlagende Wetter“ heißt der Titel. Synonym für ein hochexplosives Methangasgas-Gemisch, oftmals Ursache für schwere Grubenunglücke. Explosiv ist auch die entstandene Musik. Mit ihrem industriellen und aggressiven Sound beschreitet die Band für die damalige Zeit ungewöhnliche Wege und ist ihrer Zeit voraus.
Heute gehören Rammstein zu denen, die als alte Kowalski-Fans den damaligen Sound mit in die Jetzt-Zeit transportiert haben.
Doch Kowalski erleben in den 80er Jahren, in denen die Neue Deutsche Welle über die Lande schwappt, das, was so manchen „Pionieren“ wiederfährt: Die Anerkennung wird ihnen verwehrt. Trotz Tourneen durch ganz Europa bleibt der kommerzielle Erfolg aus. Auch damals schielten Plattenfirmen bereits auf die Verkaufszahlen und die wurden als „nicht ausreichend“ beklagt. Dass die Plattenfirma die Alben erst am letzten Tag der Tour und damit viel zu spät und dann auch noch mit falsch geschriebenem Bandnamen liefert, wurmt Uwe Fellensiek noch heute. Der „Typ aus dem Pott“, gradlinig und ein Freund klarer Worte, lässt es ordentlich krachen und schmeißt den Plattenbossen die Alben vor die Füße. Die Musikkarriere war damit erst einmal gestorben. Auch ein letzter Versuch mit dem letzten Konzert von „Kowalski“ 1993 im Stadtgarten in Köln bleibt letztlich unbelohnt.
Uwe Fellensiek widmet sich fortan erfolgreich der Schauspielerei. Theater, Spielfilme, Fernsehserien stehen auf seiner Agenda. Reale Größen wie Klaus Emmerich und Christoph Schlingensief oder fiktive wie die Tatortfigur Schimanski kreuzen den Weg der langen Schauspielkarriere von Uwe Fellensiek. Im vergangenen Jahr lernt er bei den Dreharbeiten zu dem Film „IPU - Convicted to Live“, der die Geschichte eines von deutschen Truppen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten Karpatendorfs in Rumänien erzählt, zwei grandiose Schauspieler kennen, die „unterschiedlicher kaum sein können“, so Fellensiek: den extrovertierten Lebemann Gerard Depardieu und den eher in sich gekehrten Intellektuellen Harvey Keitel. Für Fellensieck ein ganz besonderes Erlebnis.
Doch im Moment frönt der Bochumer seinen musikalischen Leidenschaften und fiebert dem Konzert am 19. Januar um 20.30 Uhr im Riff entgegen. Zusammen mit Bassmann Hans „Bäär“ Maahn stellt er mit neu formierter Band sein Album „Hinaus mit der Flut“ vor - ein Crossover von Industrialsound und Seemannsromantik, das er breitbeinig auf die Bühne bringen wird. Dabei lebt er den Traum, seine Musik auf die ganz große Bühne stellen zu können. Die Premiere allerdings findet dort statt, wo alles anfing: in Bochum.
Karten gibt es an der Abendkasse oder über www.hinausmitderflut.de

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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