Ab 22. Oktober im Prinzregenttheater: "Spieltrieb" nach dem Roman von Juli Zeh

In "Spieltrieb" lassen Jugendliche sich auf ein gefährliches Spiel ein. | Foto: Plancq
  • In "Spieltrieb" lassen Jugendliche sich auf ein gefährliches Spiel ein.
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„Mit 'Spieltrieb' haben wir uns einen komplexen Stoff vorgenommen“, erklärt Theaterpädagogin und Regisseurin Clara Nielebock, die seit 2015 die Jugendclubs „Junge Prinz*essinnen“ am Prinzregenttheater leitet.

Einer der beiden Clubs ist für Kinder ab zehn Jahren bestimmt. Hier werden kleine Szenen entwickelt, die zu besonderen Gelegenheiten im PRT gezeigt werden sollen. Schauspielbegeisterte zwischen 15 und 21 Jahren haben seit März in dem zweiten Jugendclub ein abendfüllendes Stück von zwei Stunden Aufführungsdauer erarbeitet: „Spieltrieb“ nach dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh aus dem Jahr 2004.
Bereits in der vergangenen Spielzeit kam mit George Orwells „Farm der Tiere“ ein anspruchsvoller Stoff auf die Bühne, der das Scheitern eines gesellschaftlichen Gleichheitsversprechens und die Verbreitung totalitärer Strukturen in den Blick nahm. Dabei gelang es, die gebotene Ernsthaftigkeit mit Spielfreude und Charme zu vereinen. Auch bei „Spieltrieb“ merkt man den Beteiligten die Begeisterung für ihr Vorhaben an.

Spannende Geschichte um philosophische Fragen

„'Spieltrieb' funktioniert als klassische Geschichte“, verrät Nielebock, „die allmählich vor dem Zuschauer abrollt und extrem spannend ist. Im Kern geht es um die Frage, inwieweit es überhaupt möglich ist, 'gut' und 'böse' zu unterscheiden.“
Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Schüler Ada und Alev und ihr Lehrer Smutek, die sich in ein gefährliches Dreiecksverhältnis begeben. Anhand einer Verführungs- und Erpressungsgeschichte werden philosophische Fragen behandelt. Elena Ubrig, eine der jungen Schauspielerinnen, erläutert: „Der Nihilismus und die Spieltheorie sind wichtige Bezugspunkte.“ - „Bei einem Roman von 550 Seiten“, fügt Nielebock an, „muss man zwangsläufig Entscheidungen treffen, um eine angemessene Aufführungsdauer zu erreichen. Daher haben wir den philosophischen Hintergrund der Handlung in den Fokus genommen. Die zentrale Frage ist dabei, wie der Mensch dazu kommt, sich grausam zu verhalten.“
Die Regisseurin empfiehlt das Stück allen ab 15 Jahren, „die Lust haben, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen".

Termine
Die „Spieltrieb“-Premiere, die am Samstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr im Prinzregenttheater, Prinz-Regent-Straße 50-60 stattfindet, ist bereits ausverkauft.
Karten gibt es noch für die Vorstellungen am Freitag, 28. Oktober, am Samstag, 29. Oktober, und am Montag, 31. Oktober. Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr.
Auch im November und Dezember wird es Aufführungen von „Spieltrieb“ geben.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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