Schulgemeinde fährt nach Slagharen

50 Jahre Erich-Kästner-Schule

Mit Corona bedingter Verspätung beging die Erich-Kästner-Schule die Feierlichkeiten zum ihrem 50-jährigen Bestehen. Sie ist die älteste Gesamtschule in Bochum. Zum Abschluss gibt es eine gemeinsame Schulfahrt in einen Freizeitpark.

Den Auftakt zum Festjahr markierte eine Vernissage des Kunst- und Kulturzweiges im vergangenen Oktober. Der älteste Profilzweig der Schule präsentierte künstlerische Arbeiten der Jahrgangsstufen 5 bis 13 sowie vielfältige Mitmachangebote.

Im Januar diesen Jahres folgte ein „Kästner-Abend“ zu Ehren des Namensgebers. Dargeboten wurden Lieder, Gedichte und Theaterstücke zum Leben und Werk Erich Kästners. Gestaltet wurde der Abend von ehemaligen Kolleginnen und Kollegen sowie Schülerinnen und Schüler der „Darstellen und Gestalten“ - Kurse.
 

Zahlreiche Gäste bei Festakt

Eine Projektwoche im April zum Thema „EKS früher – EKS heute“ mit einem großartigen Ergebnis des Solidaritätslaufs, bei dem über 13.000 Euro an das Misereor-Projekt für Straßenmädchen in Nairobi überwiesen werden konnten, mündete in einem offiziellen Festakt, bei dem viele Gäste begrüßt werden konnten. Die Festrede hielt die damalige Schulministerin Yvonne Gebauer. Bürgermeisterin Gaby Schäfer, die selbst als Elternteil lange die Geschicke der Schule begleitet hat, konnte Details aus der Schulentwicklungsgeschichte beitragen. Nach einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm sorgte ein gemeinsamer Empfang für nachhaltigen Austausch. 

Schulfahrt mit 1500 Menschen

Abenteuerlich geht es in den nächsten Tagen an der Erich Kästner-Schule zu. Anlässlich des 50. Jubiläums hat sich die Schulgemeinde einen besonderen Höhepunkt einfallen lassen. 1400 Schülerinnen und Schülern und 150 Lehrkräfte machen sich Ende August für vier Tage auf den Weg in das niederländische Slagharen. Seit Monaten plant ein Lehrkräfteteam die Fahrt. Logistische Herausforderungen bilden insbesondere die Abfahrt, die zeitversetzt vom Kirmesplatz stattfinden wird. Am Zielort warten neben dem Freizeitpark ein Wasserpark, ein umfangreiches Sportprogramm und verschiedene Ausflüge auf die Schulgemeinde. Ein Höhepunkt wird der Abschlussabend für 1200 Personen in der Zirkusarena werden. Die „Schule für alle“ ist schon sehr gespannt und fiebert der Fahrt entgegen.

Aus den Anfängen: Chancengleichheit

1971 erschien in den Ruhrnachrichten ein bemerkenswerter Aufruf: „Die Universitätsstadt Bochum hat am 1.8.1971 eine integrierte Gesamtschule errichtet. Diese Gesamtschule umfasst zurzeit 9 Klassen des 5. Schuljahres. Am 1.8.1972 nimmt sie weitere 9 Klassen auf.“ Die erste Gesamtschule Bochums erfreute sich großer Nachfrage. Es sollte eine Schule für alle Kinder und Jugendliche geschaffen werden, an der die soziale, kulturelle und ökonomische Herkunft nicht über die Lebensperspektiven entscheidet und an der keine Kinder „abgeschult“ wurden.

Heute: Eine Schule für alle 

Heute ist die Erich Kästner-Schule neben fünf weiteren Gesamtschulen im Bochumer Schulsystem etabliert. Gesamtschulplätze gibt es dennoch zu wenig, jedes Jahr müssen Schülerinnen und Schüler trotz Gesamtschulwahl andere Schulformen besuchen.

Die Erich Kästner-Schule ist „Schule des gemeinsamen Lernens.“ Sie ist sich ihrer sozialen Verantwortung auch als „Schule ohne Rassismus“ oder als „Misereor Partnerschule“ bewusst. Das Leitbild der Erich Kästner-Schule als „Gesunde Schule“ ist mehrfach zertifiziert worden: Der Deutscher Schulpreis 2012 und der Schulentwicklungspreis NRW „Gute Gesunde Schule“ (2008, 2009, 2010, 2012, 2014, 2017, 2020) sind Beispiele dafür. Die Erich Kästner-Schule war früher und ist heute eine Schule für alle.