25 Jahre Schulmuseum Bochum

Im Schulmuseum Bochum blickt man zum Jahreswechsel 2014 ausnahmsweise mal nicht ins Jahr 1900 zurück, sondern weit nach vorn!

So seltsam das klingt, denn normalerweise schaut man in einem historischen Museum schließlich zurück. Aber im Jahr 2014 wird das einmal anders sein. Denn 2014 wird das Schulmuseum Bochum 25 Jahre alt.
Im Jahr 1989 wurde das Schulmuseum nach fast dreijähriger Vorbereitungszeit kurz vor Weihnachten eröffnet. Die Idee und das Sammeln von alten Schulsachen ist allerdings noch ein paar Jahre älter. Die ersten Schreiben zu der Ideen ein Schulmuseum einzurichten, stammen aus dem Jahr 1986. Da hat Jürgen Niedringhausen, der damalige Leiter des Schulverwaltungsamtes bereits Schulen aufgefordert, alte Schulmaterialien zu sammeln und nicht mehr einfach nur zum Abfall zu geben. Es hat allerdings trotzdem noch eine ganze Zeit gedauert, einen passenden Raum zu finden. Und einen passenden Hausmeister, der von der Idee begeistert werden musste. Schließlich bedeutete ein Schulmuseum auch mehr Arbeit.
Nachdem die zunächst vorgesehene Lewackerschule ausschied (sie wäre mit dem ÖPNV zu schlecht zu erreichen) fand Jürgen Niedringhausen die Räume in der damaligen Hauptschule Cruismannstraße. Und Reinold Mersdorf, damals dort Hausmeister, musste auch nicht lange überzeugt werden. Wer ihn kennt, weiß, dass er einen sehr guten Schulmeister abgibt. In den ersten Jahren bestand das Schulmuseum und die schulhistorische Sammlung hauptsächlich aus dem „Klassenzimmer anno 1900,“ einem Rektor- und dem Lehrerzimmer. Die weiteren Räume die heute zum Schulmuseum gehören waren Lagerräume.
Sehr viel wert legten die beiden Initiatoren auf historische Details. Der Klassenraum brauchte einen Dielenboden und die Heizkörper wollten auch nicht so richtig in das Jahr 1900 passen. Und so wurden sie kurzerhand von einer Schrankatrappe verdeckt. Die Kugellampen waren zwar nicht aus der Zeit um die Jahrhundertwende aber immerhin so alt, dass man sie zeitlich in der Gegend vermuten konnte. Fehlende Schulbänke und Tische wurden durch Nachbauten durch die Zeche Zollern, zu der Jürgen Niedringhausen einen guten Kontakt pflegte, ergänzt. Der alte Wandschrank war schon da, ein Bücherschrank einer ehemaligen Volksschule war bald gefunden. Ebenso die alte Stehtafel und das Stehpult für den Lehrer. Lediglich der Kaiser fehlte. Und mangels Original ließ Jürgen Niedringhausen den Kaiser einfach abmalen, also kopieren. Und so ausgestattet konnte das Schulmuseum seine Pforten öffnen. Und weil das Klassenzimmer nur 50 Personen fasste, musste das Schulmuseum gleich zweimal eröffnet werden. Am 11. und 13.12.1989 war es schließlich soweit. Mit den typischen Schulstunden anno 1900 wurde das Schulmuseum mit vielen Prominenten, mit allen Machern und Spendern und mit vielen Schulkindern eröffnet.
Und die stellten in all den Jahren die größte Besuchergruppe: Um die 100.000 Schulkinder müssen es ungefähr gewesen sein, wenn man die Besucherzahlen der letzten Jahre hochrechnet.
Da sich aber auch der Schulstart von Frl. Kothe, eine Bochumer Lehrerin, die so geduldig Tag für Tag hinter dem Katheder steht, (siehe Foto) zum hundertsten Mal jährt und auch der Startschuss für den Bau der Cruismannschule aus dem Jahr 1914 stammt, lohnt der Blick zurück gleich mehrfach. Und so wird die Serie zur Entstehung und zur Fortsetzung des Schulmuseums in den nächsten Wochen und Monaten regelmäßig ergänzt werden. Freuen Sie sich auf Historisches und auf ein paar Anektoten aus dem Schulleben bzw. aus dem Leben des Schulmuseums.

Wer sich für die Ausstellungen im Schulmuseum Bochum interessiert, der hat jeden Dienstag von 14.00 - 17.00 Uhr Gelegenheit für einen ausgedehnten Besuch.
Sonst bietet das Schulmuseum von montags bis freitags morgens um 8.30 und um 10.30 Uhr und nachmittags Führungen für Schulklassen und Gruppen an.

Und wer sich jetzt berufen fühlt, dem Schulmuseum ehrenamtlich zu helfen, der kann sich jederzeit im Schulmuseum melden.
Und falls jemand alte Schulsachen hat: Tornister, Aufsatzhefte, Schulfotos, Spielsachen, Handarbeitutensilien, usw. Sie sind zur Aktualisierung der Ausstellung immer willkommen.
Aktuell wird Schulkleidung anno 1900 gesucht: Anzüge und Kleider für Schulkinder aber auch einen Anzug und einen Mantel für einen Lehrer (Größe ca. 52)

Schulmuseum Bochum
Cruismannstraße 2, Eingang Tröskenstraße über den Lehrerparkplatz
44807 Bochum
Tel.: 0234 5409195
E-Mail: pschneller@bocSchulmuseum der Stadt Bochum
Sammlung schulhistorischer Möbel, Schulwandkarten,
Geräte und Bücher; Klassenzimmer anno 1900; Bochumer Schulgeschichte von Wilhelm Rüterhum.de
Internet: www.bochum.de/schulmuseum

Autor:

Peter Schneller aus Bochum

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